Caritas Olpe – Mitfahren leicht gemacht

Auf dem Land ohne Auto: Wenn der Bus zu selten fährt, kann das schwierig werden – vor allem für Menschen, die mobilitätseingeschränkt sind. Für sie hat die Caritas Olpe mit Unterstützung der Aktion Mensch eine Mitfahr-­App für das Smartphone für den Kreis Olpe herausgebracht.

Daumen hoch für „mia“: Die neue Mitfahr-­App „mia“ verspricht im Kreis Olpe gelebte Inklusion und Mobilität für alle. (Foto: Caritas Olpe)
Daumen hoch für „mia“: Die neue Mitfahr-­App „mia“ verspricht im Kreis Olpe gelebte Inklusion und Mobilität für alle. (Foto: Caritas Olpe)
veröffentlicht am 04.11.2023
Lesezeit: ungefähr 4 Minuten

Auf dem Land ohne Auto: Wenn der Bus zu selten fährt, kann das schwierig werden – vor allem für Menschen, die mobilitätseingeschränkt sind. Für sie hat die Caritas Olpe mit Unterstützung der Aktion Mensch eine Mitfahr-­App für das Smartphone für den Kreis Olpe herausgebracht.

Kreis Olpe. „mia“ ist online! Hinter dem Namen versteckt sich kein Sternchen oder Star, sondern ein kleines, aber feines Programm fürs Handy. Mithilfe der Förderung durch die Aktion Mensch hat der Caritasverband Olpe die Mitfahr-­App „mia“ ins Leben gerufen, die ab sofort von allen Menschen kreisweit genutzt werden kann. Sie soll mobilitätseingeschränkten Menschen vielfältige Möglichkeiten bieten, von A nach B zu gelangen. Denn: „mal eben“ zu Familie und Freunden in den Nachbarort gelangen, zur Arbeit oder zum Einkaufen in die nächstgrößere Stadt? „Viele stellen diese Alltagsanforderungen im Kreis Olpe mitunter vor große He­rausforderungen“, sagt Andreas Mönig, Leiter der Werthmann-­Werkstätten des Caritasverbandes Olpe und Mit­initiator der neuen App. „Wer auf den ­ÖPNV setzt, bleibt oftmals an Ort und Stelle sitzen.“ Die neue App vermittelt Fahrgemeinschaften und Mitfahrgelegenheiten für den Weg zur Arbeit, zu Veranstaltungen oder sonstige Fahrten innerhalb des Kreises Olpe. „Automatisch, effizient und präzise“, ist Mönig überzeugt.

„‚mia‘ steht für ‚Mobilität. Inklusion. Alle‘

Der Name ist buchstäblich Programm: „‚mia‘ steht für ‚Mobilität. Inklusion. Alle‘ und schafft eine entscheidende Vo­raussetzung, um gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können“, sagt Andreas Mönig. Speziell für die Bedürfnisse von Pendlern und mobilitätseingeschränkten Personen entwickelt, verbindet die smarte Plattform die Aspekte Technologie, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. „Und ermöglicht zudem noch soziale Kontakte“, ergänzt Theo Selter vom ­Projektteam. Besonders Menschen mit ­Behinderung seien von der mangelnden Mobilität im Kreis Olpe betroffen, zumal der ­ÖPNV nur unzureichend funktioniert.

Sandy Gattung, Beschäftigte in den Werthmann-­Werkstätten unterstreicht die Notwendigkeit dieser „persönlichen und barriere­freien Mobilität“, die für jeden Menschen in allen Lebenslagen wichtig ist. Schließlich ist durch sie soziale Teilhabe möglich. „Ich wohne in Repe, dort fahren nur selten Busse. Da bin ich froh über jede Mitfahrgelegenheit“, so die junge Frau dankbar.

Marc Humpert ist tagtäglich mit der Fragestellung konfrontiert, wie eine soziale Teilhabe von Menschen mit Behinderung erfolgen kann. Stets bemüht, den Menschen bestmögliche Zugangschancen an der Lebens- und Arbeitswelt zu ermöglichen, ist eine verlässliche und sichere Mobilität Grundvoraussetzung. Doch die Realität sieht leider anders aus. „Gerade in unserer eher ländlich geprägten Gegend ist das Thema Mobilität allgegenwärtig – und mehr als ausbaufähig. Mobilitätseingeschränkte Personen werden hier im wahrsten Sinne ‚sitzen gelassen‘.“ Auch im Hinblick auf die Themen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, mit denen sich der Caritasverband seit Jahren intensiv befasst, sei es nun an der Zeit, Lösungskonzepte „auf die Straße zu bringen“.

Gelebte Inklusion

Mithilfe der Förderung durch die „Aktion Mensch“ hat das Projektteam aus Mitarbeitenden der Werthmann-­Werkstätten und des focus-­Netzwerkes Leben und Wohnen die smarte Mitfahr-­App ins Leben gerufen, in welcher einfach per Chat kommuniziert werden kann. „Unsere Lösung ist ein Angebot für alle Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Dies können Menschen mit Behinderungen sein, aber auch ältere oder andere Personen, die Probleme mit der persönlichen Mobilität haben“, berichtet Theo Selter. „Alle Interessierten können ab sofort über ihr Smart­phone von der ‚mia‘-­App profitieren, die unkompliziert und leicht zu bedienen ist“, erklärt Marc Humpert. „Ein Fahrtwunsch wird eingegeben, den Rest erledigt der speziell entwickelte ‚mia‘-­Algorithmus.“ Der Abgleich zwischen Angebot und Anfrage dauert nur wenige Sekunden, dann wird sofort eine passende Mitfahrgelegenheit ­angeboten. „Zudem sind kreisweit alle ÖPNV-­Verbindungen integriert, sodass auch mögliche Bus- und Bahnanbindungen genutzt werden können“, sagt Humpert.

Für Theo Selter, der die Entwicklung von „mia“ von Anfang an begleitet und vorangetrieben hat, liegen die Vorteile klar auf der Hand: „Unsere App können alle Menschen im Kreis Olpe nutzen, sie ist gelebte Inklusion.“ Voraussetzung für den Erfolg sei aber natürlich, dass sich auch bereitwillige Personen registrieren, die entsprechende Mitfahrgelegenheiten anbieten und den Service aktiv nutzen. Denn auch für die Gruppe der Fahrer bieten sich vielfältige Vorteile, weiß David Saure, Bildungsbegleiter in den Werthmann-­Werkstätten. Als einer der ersten hat er sich bei „mia“ registriert und bietet seither mit seinem Pkw Mitfahrten an: „Ich kann so auf unkomplizierte Art und Weise anderen Menschen konkret und schnell helfen und führe tolle Gespräche – ins Auto steige ich ja sowieso. Zudem trage ich mit dem Angebot einer Fahrgemeinschaft nachhaltig zu einer ­Emissionsreduzierung im ­Verkehr bei.“

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