„Invisible Things“ – Ausstellung mit Werken des Bildhauers Wilhelm Mundt

„Invisible Things“ heißt eine Ausstellung mit Werken des Bildhauers Wilhelm Mundt in der Theologischen Fakultät Paderborn und in der Universitäts- und Marktkirche. Die Arbeiten sind noch bis zum 11. November zu sehen.

Vom Himmel gefallen? Einfach vorbeigehen kann man an dem großen Trashstone von Wilhelm Mundt tatsächlich nicht. (Foto: Theologischen Fakultät Paderborn)
Vom Himmel gefallen? Einfach vorbeigehen kann man an dem großen Trashstone von Wilhelm Mundt tatsächlich nicht. (Foto: Theologischen Fakultät Paderborn)
veröffentlicht am 27.10.2023
Lesezeit: ungefähr 3 Minuten

„Invisible Things“ heißt eine Ausstellung mit Werken des Bildhauers Wilhelm Mundt in der Theologischen Fakultät Paderborn und in der Universitäts- und Marktkirche. Die Arbeiten sind noch bis zum 11. November zu sehen.

Paderborn (THF). Wilhelm Mundt bündelt Arbeitsrückstände und Abfälle, verklebt sie und überzieht sie mit Kunstharzschichten, bevor er die so entstandene Gestalt poliert und glättet. Was bei diesem umfangreichen Arbeitsprozess entsteht, nennt er „Trash­stones“ – „Müll-Steine“. Fertiggestellt verraten die Trash­stones nichts mehr von den „unsichtbaren Dingen“, dem Material, aus dem sie entstanden sind und das sie verbergen. Mit jedem Stein entsteht ein einzigartiges Unikat; nur der Künstler weiß, was sich im Inneren verbirgt.

Das plastische Schaffen wird in diesem Prozess durch Vorstufen wie Zeichnungen, Fotos und Filme ergänzt. 800 Trash­stones hat Wilhelm Mundt, seit 2009 Professor an der Hochschule für bildende Künste Dresden, geschaffen. Wilhelm Mundt beschäftigt sich seit 1989 mit der Steinwerdung von Alltagsmaterial.

Dem Betrachter der Werke bleibt nichts anderes übrig, als sich gedanklich auf das in der Gestalt Versteckte einzulassen – so wie sich der Künstler auf das Material in seiner Werkstatt eingelassen hat und mit der Komposition der Inhalte die Formen und Oberflächen formte.

Trash­stone wird zu etwas Lebendigem

Das Schleifen der Oberflächen mit Wasser nehme im Zeitraffer das vor, was Wasser im Fluss über Jahrhunderte mit den Steinen tue, betont Wilhelm Mundt. Die Trash­stones könnten auch „von oben“ herab­gefallen sein, sie sollen nicht menschengemacht aussehen.

Allerdings konzipiert Wilhelm Mundt seine Steine für den Raum, in dem sie ausgestellt werden. „Der Stein verhält sich im Raum und der Raum verändert sich durch den Stein; im Foyer der Theologischen Fakultät Paderborn wird der Trash­stone zu etwas Lebendigem“, freut sich der Künstler.

Zu der Frage, was eine Skulptur ist, führen die „kompakt-­monolithischen Körper“ letztlich. Zur Ausstellungseröffnung sprach Wilhelm Mundt mit  Prof. i. R. Dr. Josef Meyer zu Schlochtern über dieses Grund­thema der aktuellen Kunst. Lui­sa Schlotterbeck, Leiterin der Neuen Galerie Gladbeck, rückte in ihrer Einführung in das Werk von Wilhelm Mundt die konsequente Konzeption der Trash­stones in den Fokus.

Info

Die Ausstellung „Invisible Things“ mit Werken des Bildhauers Wilhelm Mundt ist bis zum 11. November 2023 zu sehen in der Universitäts- und Marktkirche täglich von 10 bis 18 Uhr außerhalb der Gottesdienstzeiten und im Foyer der Theologischen Fakultät Paderborn Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr.

Über Sinnsysteme ins Gespräch kommen

Dass die Trash­stones etwas in Bewegung setzten, wird auch an ihren zeitweiligen Standorten in der Theologischen Fakultät und in der Marktkirche deutlich. „Seit der Trash­stone in unserem Foyer zu sehen ist, hat er für viele Gespräche zwischen Studierenden, Mitarbeitenden und Lehrenden gesorgt“, sagte Rektor Aaron Langenfeld. Prof. Dr. Rita Burrichter, Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Universität Paderborn, sieht in den Mundtschen Werken die Herausforderung zum Gespräch: „Mit ihnen können wir mit den Lehramtsstudierenden in der Lehrveranstaltung über Kunst, Religion, Theologie und Kirche als Sinnsysteme ins Gespräch kommen.“

Die Ausstellung ­wurde von der Bank für Kirche und ­Caritas, dem Verein der Freunde und Förderer der ­Theologischen Fakultät Paderborn und dem ­Verein Ausstellungshaus für ­christliche Kunst gefördert.

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