Über die Rolle der Sakramente
Ein Leben ohne Taufe, Firmung und Beerdigung? Für viele kaum vorstellbar. Im Wintersemester geht es in der Montagsakademie um Sakramente.

Ein Leben ohne Taufe, Firmung und Beerdigung? Für viele ist dies kaum vorstellbar. Trotz wachsender Distanz zur Kirche und dem Trend des Rationalen in der Gesellschaft sind die Sakramente für die Menschen von Bedeutung. Die Montagsakademie behandelt das Thema im kommenden Wintersemester.
Paderborn (HEL). „Die Sakramente stoßen heute auffälligerweise auf hohen Bedarf“, sagt Prof. Herbert Hasslinger, Theologe an der Theologischen Fakultät sowie Leiter der Montagsakademie. Auch Menschen, die nicht viel mit Kirche zu tun haben, legen Wert auf die kirchliche Trauung oder das Ritual der Beerdigung. Das hohe Ausmaß, in dem z. B. Hochzeiten gefeiert werden, zeige, welchen Stellenwert solche Feste bei den Menschen haben. „Was mir wichtig ist, möchte ich in besonderer Weise ausdrücken. Da haben auch Religion und Glaube eine Bedeutung“, erklärt Hasslinger. „Durch die Sakramente drücke ich aus, dass etwas mit einer höheren Macht zu tun hat. Man möchte sich unter diesen Schutz stellen.“
Einen weiteren Grund stelle der gesellschaftliche Gesamttrend dar. „Wir wollen alles kontrollieren und rational begründen“, beschreibt er die Situation in der Gesellschaft. Und die Menschen würden spüren: Da gibt es noch etwas anderes, das sich nicht rational begründen lässt. Da gibt es mehr. Intensiv spüre man das bei Todesfällen, so Hasslinger.
Veränderung der Sakramente
Doch welche Bedeutung haben Sakramente in der säkularen Welt und was passiert, wenn Sakramente wie die Beichte nicht mehr ausgeübt werden? In 14 Vorlesungen werden diese Fragen beantwortet. „Die Rolle der Sakramente hat sich grundlegend verändert“, sagt Hasslinger. Die Vorstellung gehe mit der Realität häufig auseinander. Besonders auffallend ist dies bei der Ehe. Die Ehe ist eines der sieben Sakramente, die es heute gibt. Sieben waren es nämlich nicht immer.
„In den letzten 2 000 Jahren gab es verschiedene Formen der Sakramente“, erklärt der Theologe. Taufe und Firmung wurden früher zusammen gesehen und die Buße war die Vorbereitung auf das Jenseits. Im Laufe der Zeit habe sich alles verschoben. „Wir müssen mit den Sakramenten einen Kunstgriff schaffen: Einerseits wollen wir die Tradition bewahren, andererseits müssen sich die Menschen darin auch finden können.“
Das Angebot der Montagsakademie richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Die Teilnahme ist in Präsenz im Auditorium Maximum der Theologischen Fakultät und online über YouTube möglich. Im Anschluss werden die Vorlesungen in einem Buch zusammengefasst. Das Buch zur letzten Reihe „Menschenbild und Menschwerdung – Anspruch an die Kirche von heute“ ist bereits im Buchhandel verfügbar.

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