Mindener Domorgel – Ein Ferrari unter den Orgeln

Die Mindener Domorgel soll die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient, findet der dortige Dombau-Verein – und ließ zwölf Musikvideos mit Domorganist Peter Wagner aufwändig im Dom produzieren. Am Sonntag werden diese nun im Rahmen eines Konzertes im Mindener Dom vorgestellt.

Die Mindener Domorgel soll die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient, findet der dortige Dombau-Verein
Domorganist Peter Wagner spielte zwölf Musikvideos ein, die bei einem Konzert am Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr, im Mindener Dom vorgestellt werden.  (Fotos: DVM/CineView)
veröffentlicht am 13.10.2023
Lesezeit: ungefähr 4 Minuten

Die Mindener Domorgel soll die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient, findet der dortige Dombau-Verein – und ließ zwölf Musikvideos mit Domorganist Peter Wagner aufwändig im Dom produzieren. Am Sonntag werden diese nun im Rahmen eines Konzertes im Mindener Dom vorgestellt.

Minden. Für Domorganist Peter Wagner ist sie „ein Ferrari in einem Rolls-Royce-Gehäuse“: die große Orgel im Mindener Dom. 1996 vom renommierten Schweizer Orgelbauer Kuhn in der sogenannten Kaiserloge im Westbau der Kathedrale errichtet, füllt sie mit ihrem französisch gestimmten Klang die schönste frühgotische Hallenkirche Deutschlands.

Die Mindener Domorgel soll die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdient, findet der dortige Dombau-Verein

Während Freunde der Orgelmusik das Instrument seit Jahrzehnten schätzen, führt das mächtige Werk mit seinen fast 4.300 Pfeifen – von der Größe eines kleinen Fingers bis zu fast fünf Metern Länge – in der Region ein wenig ein Schattendasein. „Das möchten wir gemeinsam mit Domorganist Peter Wagner ändern“, sagt der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden (DVM), Hans-Jürgen Amtage. Vor 27 Jahren hat der überkonfessionelle Förderverein die Kuhn-Orgel fast komplett finanziell gefördert.

Die Idee von Organist und Förderverein: die Produktion von zwölf Musikvideos unter dem Titel „Minden Cathedral“, in der die Orgel, aber auch der 1.000-jährige gotische Dom und die Stadt Minden im Mittelpunkt stehen. Auf der Internetplattform YouTube werden die Produktionen ab Ende Oktober abrufbar sein. Die Musik kann dann zudem in hoher Qualität auf bekannten Diensten wie Spotify und Amazon Music gestreamt werden. Domorganist Wagner hat dafür Musikstücke von Klassik bis Pop ausgewählt und eigene Orgelfassungen geschrieben. Darunter ist der Pop-Klassiker „Viva la Vida“ von Coldplay. Zu sehen und zu hören sein werden zudem Werke von Komponisten wie Bach und Händel bis Dvorˇák.

Mikrofone überall im Dom

Eingespielt und aufgezeichnet wurden die Stücke bereits im Juni – mit großem Produktionsaufwand bei Ton und Bild. So wurden im gesamten Dom Mikrofone aufgestellt. Ein Baugerüst wurde unmittelbar an der Orgel aufgebaut, um den Organisten an seinem Spieltisch, wo alles sehr eng ist, optisch besser in Szene setzen zu können. Verschiedene Kameras zeichneten das Finger- und Fußspiel von Peter Wagner an der Kuhn-Orgel auf. Tiefe Einblicke in die Orgel mit ihren Pfeifen machen die Dimensionen des Instruments deutlich.

In den vergangenen Wochen wurden unter anderem unter Einsatz einer Drohne Aufnahmen des Inneren und Äußeren des Domes gemacht. „Damit werden Perspektiven deutlich, die es bislang so nicht gab“, freut sich der Organist auf die besonderen bildlichen Ergänzungen seines Orgelspiels. Und verweist auf eine besondere Aufnahmesituation, als ein Kameramann in den Glockenstuhl kletterte, um dort spektakuläre Bilder zu drehen. Denn auch die mächtigen Glocken des Domes spielen bei den Videos eine Rolle.

Der Vorsitzende des Dombau-Vereins Minden, Hans-Jürgen Amtage, sieht aber noch mehr in den Videoproduktionen: „Wir verstehen die Reihe nicht nur als Image-Maßnahme für die Orgel und den Dom, sondern aufgrund der Stadtansichten auch unter touristischen Aspekten für die Stadt Minden mit ihrer mehr als 1.200-jährigen Geschichte.“

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