Hinweistafel an Bischofsgräbern macht schwere Fehler klar

Betroffenen-Vertretung und Metropolitankapitel einigen sich zu Umgang mit Bischofsgräbern in der Dom-Krypta: Text auf einer Hinweistafel weist auf Verfehlungen hin.

Mitglieder der Betroffenen-Vertretung und das Metropolitankapitel haben sich auf eine Hinweistafel in der Dom-Krypta geeinigt. (Foto: Betroffenen-Vertretung)
Mitglieder der Betroffenen-Vertretung und das Metropolitankapitel haben sich auf eine Hinweistafel in der Dom-Krypta geeinigt. (Foto: Betroffenen-Vertretung)
veröffentlicht am 05.07.2023
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Betroffenen-Vertretung und Metropolitankapitel einigen sich zu Umgang mit Bischofsgräbern in der Dom-Krypta: Text auf einer Hinweistafel weist auf Verfehlungen hin.

Erzbistum (-haus). An den Bischofsgräbern in der Dom-Krypta wird es eine Hinweistafel geben, die auf die Verantwortung der dort beigesetzten Diözesan-Bischöfe im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch hinweist. Darauf haben sich die Vorstandsmitglieder der Unabhängigen Betroffenen-Vertretung im Erzbistum Paderborn und das Metropolitankapitel unter der Leitung von Dompropst Joachim Göbel geeinigt. Folgender Text wird dort zu lesen sein: „Die hier beigesetzten Erzbischöfe haben während ihrer Amtszeit aus heutiger Sicht schwere Fehler im Umgang mit sexuellem Missbrauch begangen. Allzu oft haben sie Schutz und Ansehen der Institution und der Täter über das Leid der Betroffenen gestellt. In Kürze werden Sie über einen QR-Code hier in der Grablege weitere Informationen erhalten.“

Die Vereinbarung sieht vor, dass die Tafel bereits zur Wiedereröffnung der Krypta nach den Umbauarbeiten am 16. Juli aufgestellt wird. „Wir haben einen großen Schritt in Richtung Übernahme der Verantwortung gemacht“, sagte der Sprecher der Vertretung, Reinhold Harnisch, gegenüber dem Dom: „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, diese Kennzeichnung der Bischofsgräber jetzt rechtzeitig zur Wiedereröffnung der Krypta erreicht zu haben.“ Weitergehende Informationen werden in einem weiteren Schritt gemeinsam zwischen Metropolitankapitel und der Betroffenen-Vertretung auf der Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse von Frau Prof. Dr. Nicole Priesching erarbeitet.

Konstruktiver Weg der Zusammenarbeit

Harnisch lobte die „konstruktive Weise“, in der die Gespräch geführt wurden. Dabei sei auch das Thema „Denkmal für Betroffene von sexuellem Missbrauch“ zur Sprache gekommen. Wenngleich die Denkmal-Entscheidung dem neuen Bischof zukomme, bestehe ebenfalls Einvernehmen darüber, dass das Metropolitankapitel und die Betroffenen-Vertretung ihre Ideen zusammentragen, einen künstlerischen Wettbewerb zur Gestaltung unter Einbeziehung der Betroffenen-Vertretung anstreben und dazu nach der Sommerpause eine gemeinsame Arbeitsgruppe installieren wollen. „Wir sind guten Mutes, hier ein Zeichen zu setzen, und erkennen an, dass seitens des Erzbistums und des Metropolitankapitels hier ein konstruktiver Weg der Zusammenarbeit unterstützt wird“, heißt es in einer Pressemitteilung.

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