Hans-­Josef Becker wird 75

Mitte Oktober vergangenen Jahres wurde Hans-­Josef Becker als Erzbischof von Paderborn verabschiedet (Foto). Nach einer Krankheitsphase nimmt der Emeritus wieder Termine wahr. (Foto: Patrick Kleibold)

Sein 75-­jähriges Lebensjahr vollendet der emeritierte Erzbischof Hans-­Josef Becker an diesem Donnerstag. Er feiert in den Bergen.

Paderborn (KNA, pdp, -berg). Fast zwei Jahrzehnte stand Becker an der Spitze des Erzbistums und wenn alles so gelaufen wäre, wie es das Kirchenrecht vorsieht, dann wäre der 75. Geburtstag der Anlass gewesen, den Rücktritt anzubieten. Doch er tat es ein Jahr früher. Seit dem 1. Oktober vergangenen Jahres ist das Erzbistum vakant. Im letzten Halbjahr erkrankte er schwer, mittlerweile gehe es ihm wieder sehr gut, sagte er in einem Interview mit der Kommunikationsabteilung des Generalvikariates.

Becker kam am 8. Juni 1948 in Belecke als Sohn eines Eisenbahners zur Welt. Als Kind träumte er davon, Lokführer zu werden. Seine Eltern beschrieb er einmal als „einfache, ehrliche Menschen“, die ihm eine geborgene Kindheit in einem katholischen Milieu ermöglichten – mit Kirchgang am Sonntag, Tischgebet, Messdienerdiensten und der jährlichen Wallfahrt zur Werler Madonna. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst ein Studium zum Grund- und Hauptschullehrer, erst während des Pädagogikstudiums freundete er sich mit dem Gedanken an, Priester zu werden.

Hans-­Josef Becker: „Eine wertvolle Zeit“

Nach seiner Priesterweihe 1977 und Kaplansjahren arbeitete Becker gut 15 Jahre lang als Pfarrer und Dechant in Lippstadt, für ihn „eine wertvolle Zeit“. 1995 machte ihn der damalige Erzbischof Degenhardt zum Personalchef. Fünf Jahre später wurde er Weihbischof in Paderborn. 2003 folgte er Degenhardt an die Spitze des Erzbistums mit heute rund 1,4 Millionen ­Katholikinnen und Katholiken. 

Heute blickt er nach eigenen Worten dankbar auf die Zeit als Erzbischof zurück. „Ich entdecke im Nachhinein viele von mir weniger beachtete gute Erfahrungen und Eindrücke.“ Bei seiner Priesterweihe sei er angetreten, sich für das Heil der Menschen und zum Lobe Gottes einzusetzen. Dies habe er uneingeschränkt umsetzen können. Auf die Frage, wie es ihm damit gehe, dass nun auch seine Amtszeit im Rahmen eines ­Forschungsprojektes zum sexuellen Missbrauch untersucht werde, sagte er: „Ich schließe mich von der Aufarbeitung nicht aus. Ich nehme das sehr ernst und gehe dem mit Offenheit entgegen.“

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