Missionsschwestern vom Kostbaren Blut – Da sein für Menschen am Rand

Die neue Generalleitung (v. l.): Assistentin Sr. Veronica Dingi, stellvertretende Generaloberin Sr. Marian Maskulan, Generaloberin Sr. Monica Mary Ncube, Assistentin Sr. Walburga Balhausen und Assistentin Sr. Pauline Mpongo. Mit ihr ist erstmals eine Schwester aus dem Kongo in der Leitung vertreten. Sitz der Generalleitung ist Rom. (Foto: Andreas Rohring)

Zum dritten Mal in der Geschichte der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut fand in den ­vergangenen Wochen das Generalkapitel in Deutschland, genauer gesagt, in Paderborn-­Neuenbeken statt. Die 33 Schwestern aus 19 Nationen berieten über die Zukunft der Gemeinschaft.

Neuenbeken (-berg). Das Generalkapitel bildet das höchste Entscheidungsgremium der Ordensgemeinschaft, es ist eine kollegiale Zusammenkunft gewählter Delegatinnen, der Generalleitung sowie der Provinzleitungen. Das Kapitel überprüft das Ordensleben und berät gegebenenfalls eine Neuorientierung. Diese ist allein schon deswegen nötig, weil die Gemeinschaft kleiner wird, was aber nicht automatisch Rückzug auf allen Ebenen heißt. Es gibt auch neue Aufbrüche, etwa auf den Philippinen. Und es gibt auch Regionen, in denen die Gemeinschaft wächst, in Ostafrika nämlich. Das liegt nach Worten der Neuenbekener Hausoberin Sr. Gisela zum einen daran, dass es dort sehr viele junge Leute gebe. Zudem biete das Ordensleben den jungen Frauen einfach mehr Möglichkeiten und schließlich sei die Religion dort lebendiger und selbstverständlicher.

Neuorientierung und Rückbesinnung der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut

Grundsätzlich allerdings heißt Neuorientierung Rückbesinnung auf die ursprüngliche Spiritualität der Gemeinschaft. Der Gründer, Abt Franz Pfanner, hatte einst eine „mobile Truppe“ im Sinn, die schnell dort sein kann, wo sie gebraucht wird, und gebraucht fühlt sie sich dort, wo Menschen an den Rand geraten sind. Große Einrichtungen, wie Altenheime oder Krankenhäuser, hat die Gemeinschaft im Laufe der letzten Jahre sukzessive abgegeben. „Menschen am Rande“, so sagt Sr. Angela Segbert, „sind heute Menschen, die in irgendeiner Weise gebrochen sind, das können auch Missbrauchsbetroffene sein.“ Wie genau die Gemeinschaft für sie da sein will, muss vor Ort geklärt werden. Von Neuenbeken soll aber das Signal in die Gemeinschaft gehen, dass dies kein Tabuthema ist.

Das Generalkapitel der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut unterscheide sich deutlich von den bisherigen, berichtete Sr. Gisela. Es gehe sehr viel synodaler zu. Sprich: Es werden keine Beschlussvorlagen eingebracht, sondern es werde viel mehr diskutiert. Konferenzsprache ist übrigens Englisch. Neben den Beratungen gab es auch Begegnungen von Schwestern, die sich lange nicht gesehen haben. In Neuenbeken befindet sich das Altenheim der Gemeinschaft, fast alle Schwestern, die hier leben, waren einst im Ausland tätig. Und zu sehen, wie die alten Schwestern ihren Ordensauftrag bis zum Schluss zu leben versuchen, wie sie die Arbeit der Jüngeren im Gebet begleiten, mache auf diese enormen Eindruck.

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