Mischwald gegen Klimawandel

Beim Besuch im Wald pflanzten Generalvikar Alfons Hardt (M.), Josef Mertens (l.) und Dirk Wummel (nicht im Bild) gemeinsam mit Revierförster Michael Eilinghoff eine Traubeneiche, eine Edelkastanie, ­eine Rotbuche sowie eine Weißtanne. (Foto: Till Kupitz/Erzbistum)

Hart hat die Dürre der vergangenen Jahre und der daraus folgende Borkenkäfer-Befall dem Sauerländer Wald zugesetzt. Bei einem Informationsbesuch betonte Generalvikar Alfons Hardt die christliche Verantwortung für die Schöpfung – und setzte mit der Pflanzung vier verschiedener Baumarten ein Zeichen gegen den Klimawandel.

Bestwig-Wasserfall (pdp). Gemeinsam mit Diözesanökonom Dirk Wummel und Josef Mertens, Geschäftsführer des GemeindeVerbandes Mitte im Erzbistum, tauschte sich der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs mit Revierförster Michael Eilinghoff vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW über die Zukunft des Waldes aus. „An vielen Stellen ist der Wald auch in unserem Erzbistum gefährdet. Die Kirche muss daran mitwirken, den Wald als Teil von Gottes Schöpfung zu erhalten“, erklärte Generalvikar Hardt in Bestwig-­Wasserfall in einem Waldstück im Besitz des Erzbistums Paderborn.

Beim Rundgang durch verschiedene Flächen des Waldstückes machte Revierförster Eilinghoff anschaulich, wie es um den Wald steht: Wie und wo drohen zukünftig Gefahren durch Borkenkäfer oder Trockenheit? Wie kann der Wald entsprechend in wirtschaftlicher und klimaverträglicher Hinsicht zukunftsfähig aufgestellt, aber auch gegen den Klimawandel gewappnet werden? Seltenere Bäume, die für einen ökologisch sinnvollen Mischbestand sorgen, würden oft vom Rehwild verbissen, erläuterte Michael Eilinghoff. Dadurch bestehe die Gefahr von ökologisch ungünstigen monokulturell geprägten Waldflächen. Neben einer verstärkten Bejagung sei hier der Schutz von Jungbäumen durch Baumschutz-­Gitter eine Lösung, erklärte der Experte.

Maßnahmen gegen den Klimawandel

Generalvikar Alfons Hardt, Dirk Wummel und Josef Mertens setzten bei ihrem Besuch im Sauerland ein nachhaltiges Zeichen für die Mischkultur und pflanzten vor Ort eine Trauben­eiche, eine Edelkastanie, eine Rotbuche sowie eine Weißtanne. Eine Mischung von mindestens vier verschiedenen Baumarten in jeder Waldfläche sei erstrebenswert, erklärte Revierförster Eilinghoff. Zudem sei es wichtig, Baumarten zu pflanzen, „die mit Trockenperioden und anderen klimatischen Veränderungen gut klarkommen“. Längst gehe es in der Bewirtschaftung eines Waldes auch um Maßnahmen gegen klimatische Veränderungen wie die zunehmende Trockenheit.

Der Revierförster sprach mit seinen Gästen auch über die Infrastruktur im Wald. Diese sei unumgänglich, wenn ein Wald als Wirtschaftsfläche diene – unter Wahrung des natürlichen Gleichgewichtes: Wege müssten befahrbar gemacht werden, damit der Holztransport möglich werde. Die Ausmaße des aktuellen Borkenkäfer-­Befalls, der deutliche Auswirkungen auf die Holzwirtschaft habe, würden sich erst in den nächsten Monaten zeigen. „Wir hoffen, dass es nicht zu einem dramatischen Schaden wie teils in den vergangenen Jahren kommt“, sagte Revierförster Eilinghoff.

Die Verletzlichkeit die Schöpfung

Der Rundgang im Wald führte abschließend auf die neue Aussichtsplattform an der Plästerlegge, dem höchstgelegenen natürlichen Wasserfall in Nordrhein-­Westfalen. Das Wasser der Plästerlegge fällt zunächst rund 20 Meter fast senkrecht über einen Felsvorsprung und fließt anschließend etwa 500 Meter als Sturzbach weiter – „ein Zeichen, mit welcher Schönheit und Kraft, aber zugleich auch mit welcher Verletzlichkeit die Schöpfung uns begegnet“, so Generalvikar Hardt.

Nachhaltigkeit sowie Natur-, Arten- und Klimaschutz seien „urchristliche Anliegen, die ein kontinuierliches und beharrliches Engagement voraussetzen“, machte Generalvikar Hardt beim Rundgang deutlich. Es sei ihm wichtig, das „vorbildliche Engagement“ von Revierförster Michael Eilinghoff und all jener zu loben und zu unterstützen, „die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Wald als Gottes Schöpfung verantwortungsvoll zu bewirtschaften und zu erhalten“. Dirk Wummel erklärte als Leiter des Bereichs Finanzen im Erzbischöflichen Generalvikariat, dass das Erzbistum Paderborn ein hohes Interesse an ökologischem Investment habe. „Deshalb sind Besuche wie hier in Bestwig für uns zu einer Tradition geworden, die uns sehr am Herzen liegt“, betonte der Diözesanökonom.

Weitere Berichte zur katholischen Kirche in Deutschland und im Erzbistum Paderborn finden Sie in der aktuellen DOM-Ausgabe. Schauen Sie mal rein, es lohnt sich bestimmt.

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