Synodaler Prozess: Mehr Beteiligung gefordert

773 Menschen aus dem Erzbistum Paderborn sind der Einladung von Papst Franziskus gefolgt und haben sich an der von ihm initiierten Umfrage des weltweiten synodalen Prozesses beteiligt.

Paderborn (pdp/KLEI). Nicht mehr als zehn Seiten sollten die Zusammenfassungen der Umfrageergebnisse der einzelnen Diözesen zum weltweiten synodalen Prozess haben. Trotzdem möglichst viele Rückmeldungen genau abzubilden war die Aufgabe einer achtköpfigen Arbeitsgruppe im Erzbistum Paderborn. Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Umfrageergebnisse zeigen, dass sich die Gläubigen im Erzbistum mehr Beteiligung wünschen, dass es grundsätzlich notwendig ist, eine neue Feedbackkultur zu etablieren und dass auch diejenigen gehört werden sollten, die der Kirche den Rücken gekehrt und Verletzungen davongetragen haben.

„Wir sind froh über die vielfältigen Rückmeldungen. Sie decken eine große Bandbreite ab. Sie sind eine Bereicherung für unseren weiteren Weg“, sagt die Beauftragte für den weltweiten synodalen Prozess im Erzbistum Paderborn, Andrea Jansen. An der Umfrage hatten insgesamt 773 Personen – aufgeteilt in 78 Gruppen und 44 Einzelpersonen – teilgenommen. „Die Ergebnisse sind qualitativ sehr wertvoll“, sagte Jansen. Erfreulich sei, dass gleichermaßen Ordensgemeinschaften, Schulen, Priester des Priesterrates, die Caritas und auch Studierende an der Umfrage teilgenommen hätten. Dadurch sei deutlich geworden, „dass wenn wir als Kirche qualitativ unterwegs sind, dass das genau das ist, was wirklich zählt und den Gläubigen wichtig ist“, fügte Jansen hinzu.

Mehr Zuhören und mehr Beteiligung gefordert

In einer Presseerklärung des Erzbistums heißt es, dass die Befragten die Themen des Zielbildes 2030+ bestärkt hätten und sich mehr Sozialraumorientierung und Millieuöffnung sowie Synodalität auf allen Ebenen der Ortskirche wünschten. Damit verbunden war auch die Forderung: mehr Zuhören und mehr Beteiligung. In den immer größer werdenden pastoralen Strukturen wurde nachdrücklich nach menschlicher Nähe und Austausch bzw. Gemeinschaft verlangt. Außerdem war der Wunsch nach unterschiedlich akzentuierten liturgischen Feiern mit vorn.

„Es waren aufschlussreiche, konstruktive und auch bewegende O-­Töne der Teilnehmenden“, ist Andrea Jansen von den Rückmeldungen beeindruckt. Sie hätten nicht aus Floskeln bestanden, sondern würden kon­struktive Weiterarbeit fördern und Handlungsempfehlungen auch für das Erzbistum ergeben. Beispielhaft eine Gruppe aus Paderborn, die geantwortet hatte. „Wir haben Menschen aus dem Gasthaus gefragt, wie sich die Kirche ihrer Meinung nach verändern sollte und was die Kirche für sie tun könnte. Damit haben wir versucht, die Menschen am Rand einzubinden, die sonst nicht zu Wort kommen.“

Weltweiter Synodaler Prozess ist eine Bereicherung

„Die Rückmeldungen der Gläubigen machen uns deutlich, dass Themen, die bereits im Kontext des Zielbildes 2030+ unseres Erzbistums gehoben wurden, auch den Teilnehmenden der Befragung zum weltweiten synodalen Prozess wichtig waren. Es haben sich zudem Weitungen ergeben“, fasst Mon­signore Dr. Michael Bredeck als Leiter des Bereichs Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat zusammen. Der weltweite synodale Prozess zur Bischofssynode bereichere auch den Weg des Erzbistums Paderborn durch die Frage nach dem Erleben von Synodalität, bekräftigt Bredeck.

Mit dem weltweiten synodalen Prozess soll die für 2023 geplante Bischofssynode vorbereitet werden. In mehreren Stufen beraten Gläubige und Bischöfe, welche Themen für die Kirche wichtig sind und wohin ihr Weg führen soll. Die Ergebnisse aus dem Erzbistum Paderborn wurden von Erzbischof Hans-­Josef Becker unterschrieben und an die Deutsche Bischofskonferenz weitergeleitet. Diese bündelt die Beiträge und gibt sie an die „Bischofssynode zur Synodalen Kirche 2021–2023“ weiter.

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