Finanzbericht 2020 –Förderungen nehmen zu

„Nachdem in den vergangenen Jahren die Strukturen und Stiftungszwecke präzisiert wurden, nimmt die Fördertätigkeit nun weiter Fahrt auf“, sagt Andreas Kröger, Geschäftsführer des Erzbischöflichen Stuhls. Foto: Erzbistum Paderborn

Nach der erstmaligen Offenlegung der Finanzsituation im vergangenen Jahr hat der Erzbischöfliche Stuhl zu Paderborn seinen Finanzbericht 2020 veröffentlicht. Das Vermögen beträgt demnach 2,7 Milliarden Euro. Für soziale Projekte wurde mehr Geld ausgegeben als in den Jahren zuvor.

Der Erzbischöfliche Stuhl zu Paderborn hat rund 12,4 Millionen Euro für soziale Förderprojekte ausgegeben. Ein wesentlicher Förderschwerpunkt war die kurzfristige Bereitstellung von Hilfen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Die Stiftung „St.Kilian“ hat dafür unter anderem 650.000 Euro bereitgestellt. Damit wurden in rund 130 Altenhilfeeinrichtungen Lösungen geschaffen, die den Bewohnern ein Mindestmaß an sicherem Kontakt zur Außenwelt ermöglichen. Zudem unterstützte die Stiftung mit 100.000 Euro die Einrichtung einer Anlaufstelle für obdachlose und bedürftige Menschen in Paderborn.

Anerkennungsleistungen in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro

Der Finanzbericht gibt auch Auskunft über die Anerkennungsleistungen in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro für Betroffene von sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen durch Priester, Diakone und Laien im Dienst des Erzbistums. Die Stiftung „Erzbischof von Paderborn“ hat die Erstattung bereits geleisteter Zahlungen in Höhe von rund 550000 Euro übernommen und 4,4 Millionen Euro für mögliche zukünftige Zahlungen zurückgestellt. „Darüber hinaus hat die Stiftung Verbindlichkeiten in Höhe von rund 607000 Euro für den Aufbau eines Unterstützungsfonds übernommen, der gegebenenfalls Leistungen von Orden in Missbrauchsfällen decken soll, falls die Orden diese Zahlungen nicht aufbringen können“, heißt es im Finanzbericht.

Der Bericht enthält die Jahresabschlüsse der sieben erzbischöflichen Stiftungen. Dazu gehören die Stiftung „Erzbischof von Paderborn“ (der Erzbischöfliche Stuhl im engeren Sinne) und die Stiftung „DietrichIV. von Fürstenberg“ als Trägerin der Theologischen Fakultät sowie fünf weitere Stiftungen, die Fördermittel vor allem in den Bereichen Caritas, Bildung und Kultur vergeben. Das gesamte Vermögen der sieben erzbischöflichen Stiftungen beträgt 2,7 Milliarden Euro.

Finanzbericht 2020 – Förderanträge nehmen zu

„Nachdem in den vergangenen Jahren die Strukturen und Stiftungszwecke präzisiert wurden, nimmt die Fördertätigkeit nun weiter Fahrt auf“, sagt Andreas Kröger, Geschäftsführer des Erzbischöflichen Stuhles. „Die Zahl der Förderanträge nimmt zu, und im Bedarfsfall können wir flexibel reagieren. Zwar können wir nicht alle Anliegen erfüllen, aber dort, wo wir Starthilfe leisten oder besondere Maßnahmen ermöglichen können, setzen wir gezielt Mittel ein.“ 

Neben den Projekten übernehmen die Stiftungen auch Daueraufgaben. Dazu gehört die Finanzierung der Theologischen Fakultät und der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn durch die Stiftung „DietrichIV. von Fürstenberg“. Eine weitere Daueraufgabe ist die Förderung der Mädchenkantorei am Dom durch die Stiftung „Bischof Badurad“. Hierfür wurden im vergangenen Jahr 85.000 Euro bereitgestellt. Außerdem fördert die Stiftung die geplanten internationalen Musiktage am Hohen Dom zu Paderborn.

Den vollständigen Finanzbericht 2020 gibt es zum Download unter: https://erzbischoeflicher-stuhl-paderborn.de/

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