30.10.2020

Für die ganze Familie da sein

Margarete Petri (links) und Lioba Brune vom ambulanten Kinder-und Jugendhospizdienst Hamm/ Kreis Warendorf sind für Familien da. Foto: Körtling

Hamm. Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Hamm/Kreis Warendorf hat mit Margarete Petri eine neue Koordinationsfachkraft und ausgewiesene Expertin in seinen Reihen. Petri hatte ursprünglich Kinderkrankenschwester gelernt und sich schon früh mit dem Bereich „lebenszeitverkürzende Krankheiten“ befasst. Sie bildete sich zur Heilpädagogin weiter und ließ eine Fortbildung in systemischer Familientherapie und Therapie folgen.

Auf die Arbeit vorbereitet 

„Ob therapeutisch beratende Seelsorge, die mehrjährige Tätigkeit in der psychosozialen Abteilung einer Vorsorgeeinrichtung für Mütter, Väter und Kinder oder die Arbeit in der Jugendhilfe, das hat mich auf diese Arbeit vorbereitet, und die Hospizarbeit hat einen ganz engen Bezug zum Leben“, so Petri. 

Eltern einbeziehen

Sie setzte schon früh das sogenannte „Rooming-in“ als Konzept der einbeziehenden Elternarbeit für Früh-, Neugeborene und Kleinkinder mit Anomalien und schweren Erkrankungen um. „Zuvor wurde das Kind von Fachleuten behandelt, und die Eltern blieben außen vor“, erklärt Petri. Das habe oft große emotionale Wunden in den Familien hinterlassen, doch glücklicherweise sei man da heute weiter. 

Glaube große Stütze 

Der Glaube sei ihr nicht nur bei der Arbeit, sondern insgesamt eine große Stütze, sodass sie sich als getrösteten Menschen verstehe. Ihr Dienst bei den Angehörigen sei nach wie vor oft therapeutisch beratende Seelsorge, und diese helfe den Menschen wirklich weiter. „In all den Jahren war mir dabei meine eigene Familie Stütze und Schule“, so Petri.

Froh über die Verstärkung

Das Team des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes Hamm/Kreis Warendorf ist froh über die Verstärkung. „Durch die Schwangerschaft unserer Kollegin Miriam Mennes war nun eine Stelle frei geworden“, erklärt Koordinationsfachkraft Lioba Brune. Natürlich hofften sie alle, dass es für Petri auch eine dauerhafte Anstellung werde.

Ganzheitlicher Ansatz

Petri ist dreifache Mutter und seit Neuestem auch Großmutter. Nachdem sie mit ihrem Mann nach Hamm gezogen sei, sei diese Stelle aus ihrer Sicht optimal, wie Petri erklärt. In den Jahren ihrer Berufstätigkeit konnte sie in immer neuen Felder arbeiten, wobei ihr besonders die Umsetzung eines ganzheitlichen Ansatzes wichtig ist. 

Familie im Mittelpunkt

Nicht nur das erkrankte Familienmitglied, sondern die gesamte Familie mit all ihren Bedürfnissen solle dabei im Mittelpunkt stehen. Dieses Denken ergänzt sich auch sehr gut mit dem Konzept des Ambulanten Dienstes, denn er begleitet die Familien, in denen Kinder an einer lebensverkürzenden Erkrankung leiden, auf vielfältige Weise. 

Ausbildung von Ehrenamtlichen

Dazu werden Ehrenamtler gut ausgebildet, in die Familien vermittelt und stets in Gruppen- und Einzelterminen betreut. „Es muss natürlich mit den Ehrenamtlern und Familien passen“, ergänzt Brune. In Gruppentreffen berichten die Ehrenamtler von ihrer Arbeit, geben sich gegenseitig Tipps und Ratschläge, und auch für Einzelgespräche stehen die Koordinationsfachkräfte jederzeit bereit.

30 Familien betreut

Derzeit werden gut 30 Familien in Hamm und dem Kreis Warendorf von dem Dienst betreut. Ein Qualifikationskurs im Kreis Warendorf konnte gerade trotz einer Corona- Unterbrechung weitergeführt werden, und im Frühjahr 2021 ist auch wieder ein Qualifikationskurs in Hamm geplant.

Info

Der Ambulante Dienst

Wer sich für die Einrichtung interessiert oder selbst ein Ehrenamt ausüben möchte kann sich unter Telefon 0 23 81 / 4 95 39 91 melden oder sich im Internet unter www.akhd-hamm.de informieren.

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