Ziel: Ein plastikfreies Leben

Ein bisschen anders als sonst: Wo sich sonst Besucherinnen und Besucher drängen, gilt jetzt „Abstand halten!“ Foto: Petri

Dortmund. Das Messejahr 2020 geht weiter. Nachdem im März aufgrund der beginnenden Corona- Pandemie jegliche Großveranstaltungen in Deutschland bis auf Weiteres abgesagt worden waren, ist es jetzt wieder so weit. Als eine der ersten Messen deutschlandweit lockt die CREATIVA / FAIR FRIENDS wieder die Besucher in die Westfalenhallen. Für den Dom war Anna Petri dort.

Natürlich ist dieses Mal alles ein bisschen anders als sonst. Schon vor dem imposanten Eingangsbereich der Messe Nord weist ein relativ großer, aber leerer Vorplatz darauf hin, dass es vielleicht in diesem Jahr nicht ganz so voll werden wird wie sonst. Für einen Samstagvormittag ist es tatsächlich erstaunlich leer. Ich komme ohne auch nur eine Minute zu warten herein. Drinnen zeichnet sich mir ein ähnliches Bild. Der großzügige Eingangsbereich ist bis auf wenige Menschen leer. Die Kontrolle der Eintrittskarten erfolgt auch umgehend. Dann bin ich drin. Und überrascht zu sehen, dass hier doch einiges los ist. 

Beim Betreten der Halle vier sehe ich zwar deutlich weniger Besucherinnen und Besucher als in den Jahren zuvor, aber trotzdem laufen hier etliche Menschen herum, bestaunen die Stände, informieren sich über die Angebote der Aussteller, unterhalten sich angeregt mitei nander und probieren das eine oder andere Produkt aus. 

Ganz normales Messetreiben? Ganz normal dann doch nicht. Natürlich trägt jeder einzelne Besucher einen Mund- und Nasenschutz und verrät damit, dass in diesem Jahr eben doch nicht alles so ist wie immer. Auch der Sicherheitsabstand wird selbstverständlich eingehalten. Die Menschen, die durch die Halle schlendern, halten den notwendigen Abstand von 1,5 Metern ebenso ein wie die Betreiber der Messestände und überall zeugen kleine Desinfektionsbehältnisse davon, dass Corona trotz allem auch die  CREATIVA fest im Griff hat. 

Dem Messebesuch tut das aber keinen Abbruch. Zumindest versuchen die Besucherinnen und Besucher sich ihre Freude da ran nicht nehmen zu lassen. Eine junge Frau erzählt mir, dass sie schon seit Jahren regelmäßig mit ihrer Mutter die  CREATIVA besucht und sehr froh ist, auch in diesem Jahr hier zu Gast sein zu können. Natürlich sei in diesem Jahr alles etwas anders, aber dennoch, so sagt sie, sei die Eröffnung der Messe in ihren Augen ein positives Signal dafür, dass das Leben weitergeht. 

„Corona ist nicht vorbei“, sagt sie, „und es wird auch in naher Zukunft nicht vorbei sein. Umso wichtiger ist es, dass wir lernen, damit zu leben und unser Leben natürlich unter Einhaltung bestimmter Regeln trotzdem relativ normal weiterzuführen.“ So wie es die  CREATIVA eben auch versucht.

„Besonders entspannt“

Louise und Katrin, zwei junge Frauen Anfang zwanzig, sind heute extra aus Duisburg hergekommen. Natürlich sei ihnen aufgefallen, dass hier im Vergleich zu den Vorjahren weniger los ist, aber sie freuen sich trotzdem, dass die Messe ihre Tore geöffnet hat. Außerdem sei ihr Eindruck, dass die Besucherinnen und Besucher sich ihren Spaß am Messebesuch davon nicht nehmen lassen. Im Gegenteil. Louise hat den Eindruck, die Menschen seien in diesem Jahr besonders entspannt und liefen hier mit bedeutend mehr Ruhe durch die Gänge. Wesentlich weniger Hektik. Weil es eben nicht so voll ist wie sonst.

Ich gehe weiter. Auch in den anderen Hallen zeichnet sich mir ein ähnliches Bild. Die  CREATIVA ist gut besucht. Nicht übertrieben voll. Aber gut. Kein Gang ist leer, überall stehen Menschen an den Ständen und nehmen am regen Messe leben teil.

Mein Weg führt mich weiter in Halle drei, wo in diesem Jahr die  CREATIVA erstmalig mit der  FAIR  FRIENDS stattfindet. Europas größte Nachhaltigkeitsmesse informiert die Besucherinnen und Besucher auch in diesem Jahr wieder um alles rund um ein nachhaltiges und klimafreundliches Leben, zeigt, wo nachhaltiger Lebensstil beginnt und wie jeder Einzelne zu einer besseren Welt beitragen kann. Natürlich ist der Einfluss von Corona auch hier zu spüren. Deutlich weniger Stände sind in der großzügigen Messehalle aufgestellt. Denn genau wie bei den Menschen wird auch bei den einzelnen Ständen darauf geachtet, dass hier der notwendige Abstand eingehalten wird. Zwischen jedem Stand sind bestimmt gut vier bis fünf Meter Platz. 

Und auch das Thema Nachhaltigkeit kommt selbstverständlich trotz der etwas geringeren Anzahl an Ausstellern nicht zu kurz. Am Stand von  WELTHELD lerne ich allerhand plastikfreie Badutensilien kennen. Von Rasierern über Zahnbürsten bis hin zu Seife und Wattestäbchen. Ich unterhalte mich mit Natalie und Carolin, die heute hier sind und diese Produkte anbieten. Natürlich sei es schwer, ein hundertprozentig plastikfreies Leben zu führen. Aber der erste Schritt in die richtige Richtung sei schon dann getan, wenn man zumindest versucht, möglichst überall dort einzusparen, wo man es kann. Ich nicke, denn ich weiß aus meinem Alltag selbst, wie schwer das manchmal sein kann. Auch wenn ich mir bei jedem Einkauf vornehme, plastikfrei einzukaufen, so ganz gelingt mir das trotzdem noch nicht. Hier müssten aber auch meiner Meinung nach die Hersteller von Produkten noch wesentlich mehr dafür tun, um plastikfreies Einkaufen zu erleichtern. 

Die ganze Reportage können Sie im Dom Nr. 40 nachlesen. Jetzt im unverbindlichen Probeabo den Dom vier Wochen neu entdecken! 

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen