21.02.2020

Wie eine Kirche kaum wiederzukennen ist

Auf neuem Untergrund passt sich der alte Korpus perfekt dem neuen Ambiente an. Fotos: Jatzke

Balve-Eisborn. Wer die katholische Pfarrkirche St.Antonius in Balve-Eisborn vor ihrem Umbau kannte, dürfte von der Entwicklung im Gotteshaus überrascht sein. Bereits 2010/2011 gab es in der Gemeinde erste Planungen für einen Umbau. Dann wurde schließlich 2012 das Architekturbüro Clemens und Maas aus Arnsberg mit dem Projekt betraut. Vor vier Jahren wurde dann die Baugenehmigung beantragt, und noch einmal zwei Jahre brauchte es, bevor dann die Ausschreibungen begannen.

von Annabell Jatzke

Im September 2018 wurde dann die alte Pfarrkirche ausgeräumt. Während die Kirche zur Baustelle wurde, fanden die sonntäglichen Gottesdienste in der Eisborner Schützenhalle statt. Bereits über den Winter wurden viele Arbeiten erledigt. „Im Grunde genommen ist hier kein Stein auf dem alten geblieben“, betont Hubert Kemper vom Kirchenvorstand den kompletten Wandel. Sicher habe es zuerst auch Skepsis gegeben, doch jetzt seien alle hellauf begeistert. Immer wieder ließ man im Laufe der Umbauarbeiten die Gemeinde am Geschehen teilhaben, etwa bei Baustellenführungen.

Es erinnert wenig an die 1827 erbaute Kirche, die mehrfach umgebaut wurde. 1928 entstand der Turm, 1961 der Anbau. Seinerzeit wurde der Altarraum um 90 Grad versetzt. Eine große Renovierung gab es dann noch einmal 1989.

Auch wenn die Eisborner Kirche nunmehr ganz anders als zuvor aussieht, große Veränderungen bei der Innenausstattung gab es keine. An der Einrichtung ist alles geblieben, wenngleich es einige Modifizierungen gab. So passte die Firma Lohmann die Orgel an die neuen räumlichen Gegebenheiten an. Ebenso wurden die Kirchbänke aufgearbeitet. Der Korpus, der hinter dem ebenfalls bearbeiteten Altar hängt, wurde restauriert. Das alte Holzkreuz, auf dem er zuvor befestigt war, wich einem modernen Untergrund– ein Werk des Künstlers Thomas Jessen. Alles harmoniert perfekt, und das macht nicht nur den geschäftsführenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, Martin Danne, stolz. Beim Umbau erlebten die Bauherren aber auch die eine oder andere Überraschung. So tauchten beispielsweise alte Fenster auf, die man dann in die Neugestaltung miteinbezog.

Raum-in-Raum-Konzept

Im Zuge der Renovierung entstand ein neues Raum-in-Raum-Konzept. Im Anbau der Kirche ist nunmehr ein hölzerner Kubus zu finden, in den der Gemeindesaal integriert wurde. Die Gemeinde rückt damit räumlich näher zusammen, denn die Wege zum Gemeindesaal fallen weg.

Mit diesem innovativen Konzept ist die Eisborner Gemeinde Vorreiter und das nicht nur im eigenen Pastoralverbund. Das Interesse an der umgestalteten Kirche ist auch überregional groß. Seitens des Kirchenvorstandes fühlt man sich bestärkt: „Es wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft gemacht und den nachfolgenden Generationen ein Ort zum Beten geschaffen, der weit mehr als das ist.“

Altarweihe

Eingeweiht wurde die Kirche am vierten Advent. Weihbischof Dominicus war zur Altarweihe gekommen. Groß war auch die Anteilnahme aus der Bevölkerung, was nicht nur Pfarrer Andreas Schulte freute. Jeder Platz in der Kirche war besetzt und Abordnungen der Vereine waren gekommen, um ihre Verbundenheit zur Pfarrgemeinde zum Ausdruck zu bringen.

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