17.07.2019

In jüdisch-christlicher Geschwisterlichkeit

Domkapitular Propst Andreas Coersmeier überbrachte die Glückwünsche des Erzbistums Paderborn.Foto: pdp

Unna (pdp). Die liberale Jüdische Gemeinde „haKochaw“ (he­bräisch für Stern) in Unna hat jetzt ihre neu gestaltete Synagoge eingeweiht. Domkapitular Propst Andreas Coersmeier aus Dortmund überbrachte dazu die Grüße und Glückwünsche des Erzbistums Paderborn im Namen von Erzbischof Hans-Josef Becker. Er schloss sich damit den Grüßen von Vertretern des Zentralrates der Juden, der NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach, der Präses der evangelischen Kirche, Annette Kurschus, und vielen weiteren an.

„Mit der Einweihung dieser wunderschönen Synagoge kann das jüdische Leben in Unna nun auch noch deutlich sichtbarer strahlen“, sagte ­Propst Andreas Coersmeier. Er erinnerte daran, dass mit der Gründung der Jüdischen Gemeinde 2007 „über 60 Jahre nach den Gräueltaten der Shoa wieder jüdisches Leben in Unna möglich wurde“. So hätte die stetig wachsende Gemeinde zunächst im ehemaligen Bodelschwingh-Haus eine Heimat gefunden.

Ein weiterer leuchtender Moment sei es gewesen, als 2012 aus dem Gebetsraum durch den Einzug der Thorarolle eine Synagoge entstand. Nun sollte die Synagoge auch ein entsprechend würdiges Aussehen erhalten und in ihrer Architektur widerspiegeln. Dazu befindet sich Sand aus Israel im Boden der neuen Synagoge und die Fenster sind kunstvoll in den Farben der zwölf Stämme Israels gestaltet.

„In jüdisch-christlicher Geschwisterlichkeit“, so hieß es im Grußwort, konnte die Gemeinde während der Bauphase evangelische und katholische Räumlichkeiten nutzen und habe so beispielsweise im katholischen Pfarrzentrum der Katharinengemeinde einen ihrer zwischenzeitlichen Aufenthalte gefunden.

Mit Zuwanderern aus den Staaten der ehemaligen Sow­jet­union kehrte das jüdische Leben seit 2003 nach Unna zurück, dessen Tradition dort bis in das 13. Jahrhundert reicht. Auf diese Zusammenhänge wies Bürgermeister Werner Kolter hin. Im Namen von Erzbischof Hans-Josef Becker wünschte Propst Andreas Coersmeier der Jüdischen Gemeinde, „dass Sie in dieser Synagoge ein gelungenes Zusammenwirken von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erleben“.

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