Noch ein Wort zur Wahl

Geistlicher Glaubensimpuls

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veröffentlicht am 23.05.2019
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

„Wer die Wahl hat, hat die Qual“, sagt ein Sprichwort, das stimmt und stimmt auch nicht.

von Claudia Auffenberg

Es stimmt, wenn man im Supermarkt vor den zehn Regalmetern Haarwaschmitteln steht und nicht so recht weiß, wie die sich voneinander unterscheiden. Oder wenn man im Restaurant sitzt und zwischen 30 Gerichten auswählen soll.

Es stimmt aber ganz sicher nicht, wenn es um Politik geht. Da hat der die Qual, der keine Wahl hat.

Sicher, früher war das irgendwie leichter, als der Wahlzettel noch nicht so lang war und noch keine fünf Tierschutzparteien draufstanden. Zudem wusste man als Katholik eh, wen man zu wählen hatte und wen auf keinen Fall. Das ist heute anders. Heute kann man als Katholik guten Gewissens auch noch ein paar andere Parteien wählen. Allerdings gibt es immer noch Parteien, die man als Katholik eher nicht wählen kann. Das Kolpingwerk hat kürzlich sehr ausführlich dargelegt, warum etwa die AfD keine Alternative ist. Einer der Knackpunkte ist das Miteinander der Religionen! Und so argumentiert der Sozialverband: „Der Glauben an den einen Gott verpflichtet uns zugleich zum Dialog mit allen Menschen guten Willens. Offenheit bedeutet auch, mit Andersgläubigen im interreligiösen Dialog zu stehen und damit ein friedliches Miteinander der Religionen zu pflegen. Religion spielt in der Menschheitsgeschichte stets eine zentrale Rolle. Es liegt in der Natur des Menschen, über seine Bestimmung und Verantwortung gegenüber einer höheren Instanz nachzudenken. Religion bietet eine Chance zur Kultivierung des Menschen. Religion darf aber nicht zur Instrumentalisierung von Macht und damit verbundener Ausgrenzungen sowie der Verbreitung von Hassbotschaften missbraucht werden.“

Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter spielt die Religion der beteiligten Personen nur insofern eine Rolle, als dass sie nicht zur Unterlassung von Hilfe benutzt werden darf. Gottesliebe ist Menschenliebe. Ein Katholik, der seinen Glauben ernst nimmt, überlegt also nicht, wie er sich den anderen am effektivsten vom Hals hält, sondern wie das Miteinander am besten zu gestalten ist. Darum geht es auch an diesem Wochenende. Bitte gehen Sie wählen!

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