Erschreckende Angriffe
Ein Kommentar von Matthias Nückel

Es sind schlimme Nachrichten, die uns dieser Tage aus Frankreich erreichen. Die Zahl der Angriffe auf Kirchen häuft sich. Viele Gotteshäuser wurden durch Schandtaten entweiht.
Über die Gründe wird viel spekuliert. Übermut, Frust, Drogenkonsum, Hass oder Habgier werden als mögliche Ursachen genannt – und eine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber den religiösen Gefühlen der anderen. Da man die Täter bisher nicht ermitteln konnte, bleibt letztlich im Dunkeln, warum gerade christliche Kirchen im Moment Ziel der Angriffe sind.
Vielleicht hängt die Entwicklung auch mit der Radikalisierung der französischen Gesellschaft insgesamt zusammen. Wir sehen dies gerade bei den Protesten der sogenannten Gelbwesten. Die eher friedlichen Demonstranten werden immer weniger. Die gewaltbereiten Randalierer nehmen das Heft in die Hand. Sie zerstören Autos und Geschäfte von unbeteiligten Bürgern. Die Polizei reagiert mit harter Hand. Die Spirale der Gewalt scheint kaum zu stoppen.
Die Französische Bischofskonferenz schlägt einen anderen Weg ein. Sie äußert sich offiziell nicht zu den Angriffen auf Kirchen. Die Bischöfe wollen nicht durch Empörung Trittbrettfahrer ermuntern, sondern vielmehr weitere Schändungen vermeiden.
Bei ähnlichen Vorfällen in der Vergangenheit hatten die Bischöfe immer wieder betont, dass die Kirchen offene Orte bleiben müssten. Man kann nur hoffen, dass dieser Weg erfolgreich ist. Denn Gotteshäuser, die Menschen nicht mehr zum Gebet einladen können, würden letztlich zu Baudenkmälern verkümmern.
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