05.12.2018

Interreligiöser Dialog in Hamm

Exotisch war der Besuch im Hindutempel. Foto: Wiemer

Hamm. Einen interreligiösen Dialog der besonderen Art gab es im Sri-Kamadchi-­Ampal-Tempel sowie in der marokkanischen As-­salam-Moschee: Weihbischof Matthias König nutzte seine derzeitige Visitations- und Firmungsreise, um sowohl die Hammer Hindugemeinde wie Muslime kennenzulernen.

von Peter Körtling

Nachdem er durch einen Hindu-­Priester mit einer Zeremonie am Schrein der Hauptgöttin empfangen wurde, führte Ulrich Kroker, Pressesprecher der Gemeinde, Weihbischof König durch den Tempel. Die zahlreichen Gottheiten und detailreich ausgearbeiteten Schreine, die Farbenpracht, exotischen Klänge und Gerüche waren beeindruckend und führten zu angeregten Gesprächen.

Immer wieder fragte König, der auch Bischofsvikar für Aufgaben der Weltkirche und Weltmission ist, nach verschiedenen Details. „Oft meint man, etwas aus seinem Glauben wiederzuerkennen, doch dann hat es eine völlig andere Bewandtnis“, sagte König anschließend. Kroker verwies aber auch auf eine christlich-­hinduistische Pilgerfahrt zur Muttergottes nach Kevelaer. Beim gemeinsamen Imbiss im Besucherzen­trum wurde sich munter unterhalten und der Weihbischof erkundigte sich über die Familie des Oberpriesters.

Themen wie die Integration der Hindus wurden ebenfalls besprochen und der Bischof zeigte sich äußerst sachkundig zu aktuellen politischen Fragen in Indien, Pakistan und Sri Lanka. Abschließend dankte König für die entgegengebrachte Gastfreundschaft und lobte das gemeinsame Engagement beim interreligiösen Friedensgebet.

Zuvor hatte der Bischof bereits die marokkanische As-­salam-Moschee im Ortsteil Herringen besucht. Bei beiden Besuchen begleitete ihn Hildegard Goclik, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Hamm-Mitte-Westen. Aufgrund ihrer Tätigkeit im Christlich-Islamischen Gesprächskreis Hammer Westen sowie beim interreligiösen Friedensgebet war sie die perfekte „lokale Türöffnerin“.

Weihbischof König ließ sich von Farid Bhihi vom Gemeindevorstand und anderen Mitgliedern der Gemeinde über den Islam, das Zusammenleben von Moslems und Christen im Hammer Westen sowie das neue Gemeindezentrum informieren. Gegenüber dem Weihbischof betonten die Gemeindemitglieder den Willen zur Integration.

In den Gesprächen wurden auch Gemeinsamkeiten deutlich, etwa das Fasten und Maria, die auch im Koran eine wichtige Rolle spielt.

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