Geprägtes Gucken

Geistlicher Glaubensimpuls

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veröffentlicht am 08.11.2018
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Früher, als man noch in dieser „Kleines-Senfkorn“-Phase war und in ambitionierten Jugendgottesdiensten den Erwachsenen erklärt hat, wie Leben geht, nutzte man gern die Metapher von der Baustelle Kirche. Wenn man nun mit dieser Sozialisation über den Paderborner Domplatz schlendert, sieht man ein Bild, das sogleich diverse Analogien in einem lostritt:

von Claudia Auffenberg

Der Domturm ist spektakulär eingerüstet und das ausgerechnet im Jahr seines Jubiläums. Und warum? Nicht, weil das Fundament bröckelt, sondern weil die Spitze reparaturbedürftig ist. Aha, mhmh.

Man schlendert in diesen Tagen zum Beispiel deshalb über den Domplatz, weil man ins Diözesanmuseum geht, wo eine sehenswerte GOTIK-Ausstellung läuft, und auch da lässt einen die eigene Vergangenheit nicht los und irgendwie hört man bei der Führung Dinge, die der Museumsführer gar nicht gesagt hat. (Im Folgenden werden nur die Dinge wiedergegeben, die er gesagt hat.)

Am Eingang steht die Dame des Hauses, die Imad-Madonna, eine romanische Großplastik. Sie ist von solch schlichter Eleganz, dass man sie gut und gern für eine moderne Figur halten könnte. Aber, bitte beachten: Was man sieht, sind zwei in Position gebrachte Personen, aber keine richtigen Menschen. Anders formuliert: Wenn eine Mutter ihr Kind im Arm hat, sieht es so nicht aus. Ein Kind auf dem Arm der Mutter sucht Kontakt mit ihr, kitzelt sie am Kinn oder greift nach ihrer Brosche. So haben sie es in der Gotik dargestellt; das authentische Leben, die Menschlichkeit kam in die Kirche. Aha, mhmh.

Der jetzige Dom steht auf den Fundamenten des Imad-­Domes. Neu gebaut wurde aber nicht, weil der alte Dom niedergebrannt war oder so, nein, sondern weil man einen neuen Dom haben wollte. Es war Geld da und die Lust auf was Neues, also hat man den alten einfach abgerissen. Aha, mhmh.

Früher gab es in den Kirchen einen Lettner, also eine gestaltete Mauer, die die Kirche in zwei Bereiche einteilte: einen für den Klerus, einen für das Volk. Mit der Liturgiereform des Konzils von Trient im 16. Jahrhundert verlor diese Trennung, also die steinerne, ihre Bedeutung. Aha, mhmh.

Kleines Senfkorn Hoffnung, mir umsonst geschenkt …

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