Auch zum Trödeln braucht man Mut

Die Autorin Doris Bewernitz eröffnete mit ihrer Lesung die neue Saison der Freitagsforen

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Nach ihrer Lesung diskutierte Doris Bewernitz mit den Gästen des Freitagsforums. Foto: Piela
veröffentlicht am 02.11.2018
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Dortmund. In ungewohnter Umgebung fand jetzt das erste Freitagsforum 2018/2019 in Dortmund statt. Dennoch fanden fast 300 Gäste den Weg in den Großen Saal des Katholischen Centrums im Propsteihof. Pater Siegfried Modenbach SAC begrüßte die Gäste und führte ins Thema ein. „Das Geheimnis der Langsamkeit“, hieß der Titel des Buches, aus dem die Berliner Autorin Doris Bewernitz vortrug.

von Ingrid Piela

Vom Trödeln, Träumen und Mutigsein erzählen ihre Geschichten und trafen damit offensichtlich den Geschmack des Publikums, denn es sparte nicht mit Applaus. Bewernitz hatte es erlebt: Wer zu langsam ist, passt nicht in die Leistungsgesellschaft und muss mit Ablehnung rechnen. Ihr war buchstäblich die Luft ausgegangen, der Stress hatte die Mutter zweier Söhne sozusagen in die Knie gezwungen.
Vor ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin arbeitete sie als Lehrerin, Krankenschwester, Spielplatzgestalterin, Gerichts­protokollantin, Drogenberaterin und Dozentin in der Erwachsenenbildung. Doch die zehnjährige Tätigkeit als Sozialarbeiterin in Neukölln rieb sie letztlich auf.

All ihre leidvollen Erfahrungen, aber auch ihre neu gewonnenen Erkenntnisse, fließen in ihre mittlerweile 17 Bücher ein. Und so hieß die erste Geschichte, die sie vortrug, „Die Stopptaste“. Darin erzählt sie, wie es dazu kam, dass sie all ihren Mut aufbrachte, an einem Tag sämtliche Termine von jetzt auf gleich abzusagen. Es ging einfach nicht mehr anders, doch zu ihrer großen Verblüffung drehte sich die Welt weiter und niemand schien es ihr übel zu nehmen.

Ihre Geschichten erzählen von der Muße, auf einer Bank zu sitzen und zu träumen, von der „Brachzeit“, in der sich nicht nur der Acker ausruhen darf, um danach wieder guten Ertrag zu liefern, sondern auch der Mensch. Wobei es viel Mut erfordere, zur „Nutzlosigkeit und Schwäche“ zu stehen, gab die Autorin zu.
Ein Burn-out gab den Anstoß zu diesem Buch, das gespickt mit Geschichten aus der Kindheit und ihrem Garten auch von Backpflaumensuppe, Zufriedenheit und Zauberstaub erzählt und oft auch zum Lachen einlädt.

Charlotte Voigt am Cello umrahmte die Lesung musikalisch. Pater Jürgen Heite SAC dankte der Autorin, bevor die Theologin Karin Stump die Fragen des Publikums an Doris Bewernitz moderierte. Die Dame am Büchertisch im Foyer hatte im Anschluss an die Veranstaltung alle Hände voll zu tun, ebenso die Autorin, die die Bücher gerne signierte.

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