„Niemand kann seinen Weg allein gehen“
Beim Weltflüchtlingstag beten Vertreter verschiedener Religionen für Frieden und Toleranz

Paderborn. Zum Weltflüchtlingstag haben sich die Teilnehmer des Forums der Religionen auf dem Marienplatz in der Paderborner Innenstadt zum Gebet getroffen: einige Minuten des Innehaltens im Trubel der City. Die Probleme sind so nicht zu lösen. Ein starkes Zeichen ist das multireligiöse Gebet trotzdem.
von Karl-Martin Flüter
„Samgacchadhvam samvadadhvam“, intonieren die Frau im dunkelroten Sari und der Mann im karierten Sommerhemd. Hinter ihnen plätschert der Brunnen an der Mariensäule, vor ihnen sitzen Menschen im Kreis an weißen Tischen und genießen ihr Eis. „Sam vo manamsi janatam“, singen die beiden, unbeeindruckt von der deutschen Cappuccino-Kultur vor ihnen.
Asha und Stefan Kühnhold sind Mitglieder des Forums der Religionen. Sie beten an diesem Tag mit Vertretern von christlichen Kirchen, den Bahá’í, den Aleviten und den Muslimen an der Mariensäule. Alle mahnen in ihren Gebeten und Texten Toleranz und Menschlichkeit an.
Auf dem kreisrunden Platz sind einige aufmerksame Zuhörer auszumachen. Andere Zaungäste bleiben fragend stehen. Was soll das? Und was bringt das?
„Wir wollen ein Zeichen setzen, dass auch unterschiedliche Religionen und Konfessionen für Frieden einstehen und das auch in den jeweiligen Gebeten zum Ausdruck bringen“, bekräftigt Benedikt Fischer, der Dechant des katholischen Dekanates Paderborn.
Einheit in Vielfalt – das ist das Motto des Forums der Religionen Paderborn. Seit der Gründung 2013 kommen im Forum die unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften zusammen – ein Beispiel dafür, wie der inter- und multireligiöse Dialog gelingen kann.
Auch Asha Kühnhold ist von der Kraft des gemeinsamen Gebetes überzeugt. Sie ist Paderbornerin, vor 25 Jahren mit ihrem Mann in die Stadt gekommen. Mit ihm nimmt sie zum ersten Mal am multireligiösen Gebet teil.
„Niemand kann seinen Weg alleine gehen“, sagt sie. „Das Individuelle und die Gemeinschaft bedingen einander.“ Die Kühnholds nehmen wahr, dass Ausgrenzung und Spaltung zugenommen haben. Das hat sie dazu bewogen, auf dem Marienplatz zu beten und ein Zeichen zu setzen. Schon jetzt sind sie sicher: „Beim nächsten Mal werden wir auf jeden Fall wieder dabei sein.“
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