Unterbrechung
Geistlicher Glaubensimpuls

Religion sei Unterbrechung, hat der Theologe Johann Baptist Metz einmal gesagt. Das ist für einen eingeborenen Katholiken erst einmal keine nachvollziehbare Aussage. Denn für unsereins ist Religion ziemlich genau das Gegenteil: nicht Unterbrechung, sondern Routine. Bei was sollte einen die Religion auch unterbrechen?
So denkt man, bis man mal so richtig unterbrochen wird. Neulich in Paderborn, der DOM hat berichtet: Eine Weltkriegsbombe musste entschärft werden. Am Sonntag nach Ostern kam das öffentliche Leben zum Erliegen, in weiten Teilen auch der liturgische Betrieb der Stadt. Über 26 000 Menschen mussten ihr Zuhause vorübergehend verlassen. Am Ende ging alles so geräuschlos ab, dass man sich fast schon fragte: War was?
An den Tagen vorher hatten die Menschen im Sperrbezirk nur zwei Fragen: Wohin? Und: Was nehme ich mit? Auch die, die außerhalb des Sperrgebietes wohnten, wurden teils unterbrochen. Sie waren als Gastgeber in einer ungewohnten Weise gefordert. Schließlich war unklar, ob und wann die Gäste wieder gehen.
Unterbrechung heißt, dass es danach weitergeht. Und dass man um eine Erfahrung reicher ist, dass man Antworten auf die Frage nach dem, was wichtig ist im Leben und auf wen man sich im Ernstfall verlassen kann, parat hat. Unterbrechung heißt, dass danach manches, aber nicht alles anders sein muss. So wie die Sterndeuter aus dem Morgenland, die von der Krippe auf einem anderen Weg nach Hause zogen.
Eine Unterbrechung unterbricht, aber zerbricht nicht. So könnte man das Zitat von Metz verstehen und so möchte man Religion verstehen: ein Innehalten, ein Überprüfen des eigenen Denkens, des mitgeführten Gepäcks, aber kein Zerstören der Existenz. Denn das, so will man es doch glauben, ist auf keinen Fall im Sinne Gottes.
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