Einfach nur widerlich

Ein Kommentar von Matthias Nückel

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veröffentlicht am 18.04.2018
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Ausgerechnet kurz vor Beginn der „Woche für das Leben“, in der es um die Annahme von Kindern mit Behinderung geht, wurde eine Anfrage der AfD an die Bundesregierung zum gleichen Thema bekannt. Die AfD-Abgeordneten wollen wissen, wie sich die Zahl der Behinderten seit 2012 entwickelt habe, „insbesondere die durch Heirat innerhalb der Familie entstandenen“.

Zudem fragt die Fraktion, wie viele Fälle der durch Heirat in der Familie entstandenen Behinderungen einen Migrationshintergrund haben. Weiter wird behauptet, dass eine britische Studie zu dem Schluss gekommen sei, dass „60 Prozent der Todesfälle und Erkrankungen betroffener Kinder hätten vermieden werden können, wenn die Inzucht beendet würde“.

Die katholische und die evangelische Kirche nannten die in der Anfrage enthaltenen Unterstellungen „menschenverachtend“. An den Fakten gehen die Behauptungen der AfD – wieder einmal – völlig vorbei. Die wachsende Zahl von Menschen mit entstehenden Behinderungen in Deutschland ist vor allem auf die zunehmende Zahl älterer Menschen zurückzuführen. Der Anteil der „angeborenen Behinderungen“ dagegen ist auf nur noch 3,8 Prozent zurückgegangen.

Die Anfrage der AfD macht deutlich, dass die Partei sich nur auf Kosten von Minderheiten – seien es Ausländer, Flüchtlinge oder Menschen mit Behinderungen – profilieren will. Das ist einfach widerlich. Des Weiteren zeigt der Text, dass die AfD tief von nationalsozialistischem Gedankengut durchdrungen ist. Deshalb ist es gut, dass der Verfassungsschutz eine Beobachtung erwägt. Denn niemand soll einmal sagen können, er habe all das nicht gewusst.

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