05.05.2017

Gottes Wort erlebbar machen

Weihbischof Dominicus Meier entzündete die Wallfahrtskerze im Beisein von Wallfahrtsleiter Pater Ralf Preker. Das Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ war wieder wunderschön mit Blumen geschmückt. Foto: Nückel

Werl. Mit einem festlichen Gottesdienst hat Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB am 1. Mai die diesjährige Wallfahrtssaison in Werl eröffnet. Die Wallfahrtszeit 2017 steht unter dem Leitwort: „Gottes Wort leben“.

von Matthias Nückel

„Werl gehört zu den Orten, an denen man immer willkommen ist“, sagte Weihbischof Dominicus zur Eröffnung des Gottesdienstes. „Und wir sind gekommen, unseren Glauben zu leben und zu erden.“ Dem Ruf zur „Trösterin der Betrübten“ waren so viele Gläubige gefolgt, dass die Wallfahrtsbasilika mehr als gefüllt war.

In seiner Predigt betonte der Weihbischof – unter Bezug auf das Leitwort der Wallfahrtszeit und das Evangelium – das Wort Gottes solle für Christen zur Lebensmelodie werden. Doch dafür müsse man es erst einmal wahrnehmen. Maria habe sich dem Wort Gottes geöffnet und erfahren, dass Gottes Wort das Leben eines Menschen von Grund auf verändern könne.

Wer das Wort Gottes höre, werde es für sich selbst als belebend erfahren. „Wer dieses Wort einmal in sein Herz hineinlässt, den wird es nicht mehr verlassen, vielmehr seine Lebenszeit prägen. Maria jubelt über das empfangene Wort ‚Er hat Großes an mir getan!‘“, erklärte der Weihbischof. Wo immer ein Mensch so wie Maria innerlich wach und bereit sei, das göttliche Wort an ihn wahrzunehmen und aufzunehmen, da entstehe ein Dialog zwischen Gott und Mensch, so Weihbischof Dominicus weiter. Dieser Dialog zwischen Gott und Mensch entwickle sich zu einem Dialog der Liebe: „Es ist ein Dialog, der nicht abschließt, sondern öffnet, der nicht einengt, sondern einbezieht, und gerade in Situationen, die als schwer und dunkel erfahren werden, einen Hoffnungsweg eröffnet.“

Wer das göttliche Wort wie Maria aufnehme und weiterschenke, könne Menschen zum Leben führen, so Weihbischof Dominicus weiter. „Wer Gottes Wort annimmt, schmeckt die Freude und den Trost, der im Wort Gottes liegt. Daher verehren wir hier in Werl Maria als ‚Trösterin der Betrübten‘, als eine Frau, an der wir ablesen können, dass Gottes Wort ein Leben reich und heil macht.“ Es komme im Leben eines Christen darauf an, selbst ein „lebendiges Wort“ zu werden, Gottes Wort zu leben und erlebbar zu machen für andere. „Lernen wir von Maria und lernen wir von diesem für unser Erzbistum Paderborn so wichtigen Wallfahrtsort, dass es unsere Aufgabe ist, das von Gott gesprochene Wort weiterzusagen“, so der Weihbischof zum Abschluss seiner Predigt.

Wallfahrtsleiter Pater Ralf Preker hatte zu Beginn des Gottesdienstes die vielen Gläubigen von nah und fern begrüßt, die gekommen waren, „Maria die Ehre zu geben sowie Freude, Dank und Fürsprache der Muttergottes anzuvertrauen. Das diesjährige Leitwort der Wallfahrtszeit bedeute, dass es nicht nur darauf ankomme, das Wort Gottes zu hören, sondern es auch zu befolgen. Maria sei dabei ein Vorbild. „Sie hat nicht nur gehört, sondern sie war auch ,Täterin‘ des Wortes Gottes“, so Pater Ralf. Als Konzelebranten begrüßte der Wallfahrtsleiter besonders Dechant
Dr. Gerhard Best und Propst Michael Feldmann.

Der Festgottesdienst, der vom Madrigalchor Werl unter der Leitung von Jörg Segtrop und Wolfgang Bitter an der Orgel musikalisch gestaltet wurde, war der erste große Höhepunkt der nun begonnenen Wallfahrtszeit. Noch im Marienmonat wird es einen weiteren Höhepunkt geben: Am 27. Mai wird Erzbischof Hans-Josef Becker in einem feierlichen Pontifikalamt um 10.00 Uhr in der Wallfahrtsbasilika die Weihe des Erzbistums Paderborn an die Gottesmutter erneuern.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen