23.12.2016

Weihnachten unterm Sternenzelt

In diesem Jahr haben 2 000 Kinder den Musiker und Komponisten Reinhard Horn bei 150 Konzerten auf der Bühne unterstützt. In Hagen waren es etwas mehr als 50. Foto: Steinhofer

Hagen. „Im Grunde habe ich nur eine halbe Stunde“, bekennt Reinhard Horn im Gespräch mit dem DOM. Dann ist der Chor „sein Chor“ – oder auch nicht. Am frühen Nachmittag hatte der Musiker in Hagen-Boelerheide den Kinderchor kennengelernt. Gemeinsam haben sie die bereits eingeübten Musikstücke für den Auftritt geprobt. Es ist nicht viel Zeit – dann muss das Miteinander sitzen. Der studierte Pädagoge aber hat Erfahrung. Schließlich war er einige Zeit Lehrer. Auch bei diesem Konzert am Abend in der Christköniggemeinde ist ihm das Kunststück wieder gelungen: Kinder und Eltern zu begeistern.

von Meinolf Steinhofer

Der Altarraum liegt im Dunkeln. Scheinwerfer wechseln die Hintergrundfarben. Auf den Stufen sitzen die jungen Sänger. „Eins, zwei, drei und vier / dann steht Weihnachten vor der Tür.“ Und es geht weiter mit „fünf, sechs, sieben und acht / bald ist heilige Nacht“, so eines der mitreißenden Lieder. Eingängige Texte, die leicht mitzusingen sind – auch von den Eltern. So begeisterte der Kinderliedermacher an diesem Abend seine kleinen und großen Zuhörer in der dunklen Kirche. Eine Stunde lang – plus Zugabe.

2002 wurde der Künstler vom Schuldienst freigestellt. Seitdem kann er sich ganz der Musik, dem Texten (z.B. die Übersetzung zu „Ich wünsch mir zur Weihnacht“) und vor allen Dingen dem Komponieren widmen. Ein umfangreiches Werk hat er inzwischen geschaffen. Preise bekommen. So ist die CD (13,90 Euro)„Weihnachten unterm Sternenzelt – Advent- und Weihnachtslieder, hier und anderswo“ 2015 in der Kategorie Kinderliederalbum mit dem 1. Platz des Deutschen Rock- und Pop-Preises ausgezeichnet worden. Es war nicht das erste Mal. 2011 ging der erste Platz ebenfalls an ihn für seine CD „Meine schönsten Kinderlieder“.

Für den Konzertabend hat er neue Winter- und Weih­nachts­lieder mitgebracht, die Kinder in verschiedenen Ländern singen. Natürlich fehlen auch seine älteren Weihnachtshits nicht: „Dezemberzeit – Wartezeit“ und „Eins, zwei, drei und vier / Weihnachten steht vor der Tür“. Immer wieder holt er aus dem Publikum Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren. Sie unterstützen ihn beim Konzert. Dann lässt er die Eltern und die Kinder in Wettstreit treten. Wer kann lauter singen. Das begeistert. Rund zweihundert Zuhörer bzw. Mitsänger sind in die Kirche gekommen. Bevor nun das letzte Lied erklingt, erhalten alle Teilnehmer einen Leuchtstab. So entsteht in der dunklen Kirche ein „Lichter-­Sternenzelt“ und in den Herzen – vor allem der Kleinen.

0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anschauen