Wahrheit über mich

Geistlicher Glaubensimpuls

kopie_von_51_16_traumjosefs
So ein wegweisender Engel, das wäre schön. Foto: dpa
veröffentlicht am 16.12.2016
Lesezeit: ungefähr 2 Minuten

Mehr als 300 Tage hat das Münchener Oberlandesgericht bereits über Beate Zschäpe verhandelt. Nun bekommt ein Gutachter das Wort. Er soll Auskunft geben über sie: Was für ein Mensch ist Beate Zschäpe? Warum lebte sie dieses Leben? Was ist von ihr in Zukunft zu erwarten bzw. zu befürchten? Auch sie selbst hat sich schon über sich geäußert, ebenso einige Zeugen.

von Claudia Auffenberg

Jetzt mal losgelöst von den wirklich schrecklichen Anlässen ist das, was sie da erlebt, doch eine faszinierende Sache, auf die man fast neidisch sein könnte: nämlich die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen die Wahrheit über sich herauszufinden. Die Wahrheit – nicht das, was in den gestanzten Formulierungen eines Arbeitszeugnisses oder – irgendwann – im Nachruf steht.

Wer bin ich? Wie erleben mich andere? Was ist von mir zu erwarten? Das sind Fragen, auf die man gern eine Antwort hören würde. Allerdings nicht unbedingt von jedem. Es müssen schon Menschen sein, die es gut meinen. Auf deren Wort würde man sich verlassen.

Aber, ach, wer weiß schon, wie es einem wirklich geht, was einen tatsächlich beschäftigt, über welche Fragen man im Innersten ringt. Vieles kann auch gar nicht ausgesprochen werden, weil es keine Worte dafür gibt oder die Sprache bei Weitem nicht ausreicht. Und dann sitzt man mit seiner Not irgendwem gegenüber, der einen schönen Angebotskatalog mit Hilfen und Möglichkeiten dabei hat und doch passt nichts so richtig, weil die eigenen Fragen in alldem gar nicht wirklich vorkommen.

So ein Engel, wie er im heutigen Evangelium dem Josef erscheint, so ein wissender Engel, der eine Erklärung und eine ermutigende Perspektive mitbringt, das wäre schön. Und so einen Engel wünscht man den Hinterbliebenen der NSU-Morde und, ja, nicht ganz leichten Herzens, auch Beate Zschäpe.

Weitere interessante Artikel auf DerDom.de
03.12.2023

 

 

 

 

Die Stille in mir – Gedanken zum 1. Advent

In diesem Jahr ist die Sehnsucht nach Frieden und Stille besonders groß. Im Advent berichten ­Christinnen und Christen darüber, welche Bedeutung Stille in ihrem Leben hat und wo und wie sie sie finden.

weiterlesen
02.12.2023

 

 

 

 

Advent und Karneval fransen aus – Warnung vor Beliebigkeit

Elchgeweihe und Nikolausmützen auf dem Weihnachtsmarkt. So mancher bedauert das. Kulturwissenschaftler sieht Karnevalisierung des Alltags.

weiterlesen
01.12.2023

 

 

 

 

Auf zum „Herrgott“ – Weg des Monats

Ein Pilgerweg von Rüthen nach Altenrüthen ist der „Weg des Monats“ im Dezember. Unter ­anderem geht es um ein wertvolles Kunstwerk.

weiterlesen