11.11.2016

Unsere Zukunft – starr vor Angst?

Das Logo des Interreligiösen Gebetes drückt die Hoffnung auf Frieden aus. Foto: Veranstalter

Dortmund. In diesem Jahr findet das 21. Interreligiöse Gebet am 22. November statt. Die Veranstalter wollen „in Zeiten großer Veränderungen und zunehmender Unsicherheiten in den Heiligen Schriften nach Perspektiven der Hoffnung suchen“.

Die Teilnehmer gehen zudem der Frage nach, wie „unsere Zukunft aussehen wird“. Vor dem Hintergrund der aktuellen Nachrichtenlage erscheint die Perspektive eher düster.

Doch wo liegen die Ursachen? Dazu schreiben die Organisatoren des Interreligiösen Gebetes: „Weltweit treten Kriege und humane Missstände durch die globale Vernetzung und den medialen Fokus immer deutlicher zutage.

Terrormilizen morden wahllos Männer, Frauen und Kinder. Regionale Konflikte, Klimakatastrophen und Ressourcenknappheit veranlassen Menschen zu fliehen. Sie erreichen in wachsender Zahl Europa und auch Deutschland. Dies trifft das Vereinte Europa in einer Zeit von Finanzkrisen. Nationales Denken erstarkt und ein Rechtsruck ist erkennbar. In allen Bereichen der Gesellschaft wächst die Gewaltbereitschaft.

Die Auswirkungen spüren wir auch bei uns. Die Ausgrenzung von Juden und Muslimen ist kein Tabuthema mehr. Judenhass und Islamfeindlichkeit nehmen zu. Aber auch das ehrenamtliche Engagement für Menschen in Not wächst zusehends. Allgemein herrscht Unsicherheit und ein diffuses Klima der Angst.

Wie geht es weiter? Die einen sagen: Die Fremden gehören nicht zu uns. Sie gefährden uns. Wir müssen uns absichern: unsere Grenzen, unseren Wohlstand, unseren Lebensstandard – notfalls mit neuen Zäunen an den Grenzen, mehr Soldaten und mehr Waffen.

Die anderen sagen: Alles soll so bleiben, wie es ist. Die Welt ändert sich ständig. Es gibt keine absolute Sicherheit. Die vielfältigen Veränderungen fordern uns heraus. So ruft die große Anzahl der Flüchtlinge eine unvorstellbare Welle der Hilfsbereitschaft quer durch alle Bevölkerungsschichten und Religionen hervor. Neben Trauer und Verzweiflung nach den Terroranschlägen bringen wir auch Solidarität und Mitmenschlichkeit zum Vorschein.“

Die Organisatoren des Interreligiösen Gebetes sind überzeugt, „mit der Perspektive lebendiger Hoffnung und im Vertrauen auf Gott der Verschiedenheit der Menschen und den Herausforderungen begegnen zu können“.

Info

Das 21. Interreligiöse ­Gebet findet am Dienstag, 22. No­vem­ber, ab 19.00 Uhr, in der Abu-Bakr-Moschee, Carl-Holtschneider-Straße 8a, statt. Der Eintritt ist frei. Die gemeinsame Veranstaltung von Juden, Christen, Muslimen und Bahá‘ís in Dortmund wird von einem breiten lokalen Trägerkreis der abrahamitischen Religionen vorbereitet und realisiert.

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