Barrieren abbauen

Inklusionsprojekt in Sundern ermöglicht Menschen mit Behinderung die Teilhabe an der Gesellschaft

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Felix Beste ist regelmäßig und gerne Gast beim Stammtisch im „Tagwerk“. Für Besucher im Rollstuhl haben Elisabeth (links) und Franziska Scharfenstein eine mobile Rampe angeschafft.
veröffentlicht am 04.11.2016
Lesezeit: ungefähr 3 Minuten

Sundern. Felix Beste ist Handballfan. Aber kein gewöhnlicher. Der 24-Jährige unterstützt die 1. Herrenmannschaft des TV Arnsberg. Er bezeichnet sich selbst als „treuesten Fan“ des Teams, und die Sportler sehen das vermutlich genauso. Felix Beste hat die Dauerkarte mit der Nummer 001 und ist bei jedem Heimspiel dabei. Den Handballern aus Arnsberg wird er auch dann treu bleiben, wenn er demnächst nach Sundern zieht.

Zurzeit wohnt Felix Beste noch bei seiner Mutter in Arnsberg. Auf den Umzug nach Sundern freut er sich schon: „Ich möchte zusammen mit einem Freund in eine Wohngemeinschaft ziehen“, berichtet er. Der Freund ist schwerbehindert und benötigt für die Wege des täglichen Lebens einen Elektrorollstuhl. Wie Felix Beste arbeitet er in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Arnsberg. Von der Wohngemeinschaft, die in Sundern entsteht, erhofft er sich „viele neue Freunde, mit denen ich zusammen etwas unternehmen kann.“ Zen­trumsnah wird sie liegen. „Wir können dann essen gehen, Partys feiern oder zum Tanzen in die Disco.“ Derzeit laufen die Verhandlungen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe als zuständigem Kostenträger. Die könnten – so der Wunsch von Felix Beste – etwas zügiger voran gehen, damit es endlich losgeht.

Neben Handball interessiert sich Felix Beste auch für Fußball – am Trikot des FC Bayern München unschwer zu erkennen. In Sundern geht er zum Kegeln ins Sunderland-Hotel und zum Stammtisch ins „Tagwerk“. Beides sind Angebote im Rahmen des Projektes „Sundern mittendrin“. Bei diesem Projekt arbeitet das ­Josefsheim Bigge mit der Eltern­initiative IWB, der Stadt Sundern und weiteren Partnern zusammen. Die beiden Hauptziele sind, Menschen mit Behinderung in Sundern Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen und Barrieren in den Köpfen abzubauen. Das Projekt wird von der Aktion Mensch finanziell gefördert.

„In den vergangenen Monaten ist es uns gelungen, über ‚Sundern mittendrin‘ das ehrenamtliche Engagement für Menschen mit Behinderung zu stärken“, sagt Diana Solbach, Projektleiterin des Josefsheims in Sundern. Mit Veronika Eickelmann gibt es vor Ort eine Ansprechpartnerin, die das Ehrenamt koordiniert. Regelmäßige Angebote wie das Kegeln, der Stammtisch oder der Sport in die Turnhalle in Hellefeld werden demnächst ergänzt durch Bogenschießen und Malen. „Wer Lust hat, seine Interessen und Fähigkeiten für zusätzliche Angebote einzubringen, ist uns herzlich willkommen“, sagt Diana Solbach. Gesucht werden zum Beispiel noch Ehrenamtliche, die Menschen mit Behinderung beim Umgang mit Computern unterstützen.

Auch in Sundern bewegt sich einiges in Richtung Inklusion und Teilhabe. Zum Beispiel hat das „Tagwerk“, wo regelmäßig der Stammtisch des Projekts „Sundern mittendrin“ stattfindet, jetzt eine mobile Rampe angeschafft, damit Rollstuhlfahrer einen barrierefreien Zugang haben. Die Elterninitiative IWB sammelt aktuell Spenden, um eine Hubbodentreppe für das Hallenbad anschaffen zu können. Damit könnte ein barrierefreier Zugang zum Schwimmbecken geschaffen werden, damit Menschen mit Behinderung und ältere Menschen das Schwimmbad besser nutzen können.

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