Wo Europa schweigt
Ein Kommentar von Andreas Wiedenhaus
Sowohl Papst Franziskus als auch der syrisch-katholische Erzbischof von Homs, Philippe Barakat, haben sich sorgenvoll zur Lage der Christen im Nahen Osten, speziell in Syrien und im Irak, geäußert.
Während Franziskus allerdings eher diplomatisch formulierte, fand der Erzbischof deutlichere Worte: An der verzweifelten Lage der Christen trage die europäische Politik eine deutliche Mitschuld, so Barakat in einem Interview der Katholischen Nachrichtenagentur. Dabei nannte er ganz undiplomatisch „Ross und Reiter“: Ein aus Saudi-Arabien „exportierter“ und von dort finanzierter aggressiver und radikaler Islam heizt nach Meinung des syrisch-katholischen Erzbischofs den Krieg in Syrien an und macht den letzten verbliebenen Christen dort das Leben zur Hölle.
Doch statt etwas dagegen zu unternehmen, so Barakats Vorwurf, schweige Europa mit Rücksicht auf seine wirtschaftlichen Interessen in Saudi-Arabien.
Es ist die pure Verzweiflung, die aus diesen Worten spricht: Da hat jemand die Hoffnung aufgegeben, von politischer Seite Hilfe zu bekommen, die über schöngeistige Sonntagsreden hinausgeht.
Es ist kaum anzunehmen, dass die eindringlichen Worte des syrisch-katholischen Kirchenoberhauptes die führenden europäischen Staaten zu einer Kursänderung im Umgang mit den reichen Ölstaaten veranlassen werden, nötig sind sie trotzdem: Machen sie doch deutlich, wie schnell Europa, das so gern seine Verantwortung betont, gerade in diesem Zusammenhang an seine moralischen Grenzen gerät.
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