17.11.2016

Zinsen bleiben niedrig

Sprachen auf dem Kapitalmarktforum der Bank für Kirche und Caritas über die Lage an den Finanz- und Kapitalmärkten (v. l.): Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Böger, Abteilungsleiter Vermögensberatung Holger Freitag, Portfoliomanager André Schettler, Bereichsleiter Betreuung kirchlich-karitative Einrichtungen Wolfgang Schütte und Vorstandsmitglied Jürgen Reineke. Foto: Wiedenhaus

Paderborn. „Rekordverdächtig“ groß war in diesem Jahr das Interesse am Kapitalmarktforum der Bank für Kirche und Caritas im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum: Knapp 300 Kirchenmitarbeiter und Repräsentanten von kirchlichen und karitativen Organisationen und Institutionen – und damit mehr als je zuvor – waren der aktuellen Einladung gefolgt.

von Andreas Wiedenhaus

Dr. Richard Böger und sein Vorstandskollege Jürgen Reineke führten das große Inte­resse an der Veranstaltung – trotz des Verzichts auf namhafte externe Referenten –auch und vor allem auf die Situation auf den Geld- und Kapitalmärkten zurück. Reineke: „Das anhaltende Niedrigzinsniveau hat zu einem Anlagenotstand geführt. Kirchen, kirchliche Einrichtungen und Stiftungen aus unserem Kundenkreis suchen händeringend nach Möglichkeiten, den aktuellen Niedrigzinsen ein Schnippchen zu schlagen.“

Böger zeigte in seinem einleitenden Vortrag, wie sich das Kapitalangebot in den letzten Jahrzehnten ständig erhöht hat, während die Kapitalnachfrage, insbesondere der Unternehmen, stagniert. Dieser weltweit steigende Ersparnisüberhang werde die Zinsen dauerhaft niedrig halten. In seiner Analyse sparte er nicht mit Kritik an der Europäischen Zentralbank: „Die EZB ist nicht an den niedrigen Zinsen schuld, sondern hat durch ihre Geldpolitik das Problem nur verschärft. Die zentrale Frage der Industrieländer wird sein, wie der Kapitalüberschuss in volkswirtschaftliche Nachfrage umgewandelt werden kann.“

Dass alternative Anlagelösungen zum Teil nicht ohne erhöhtes Risiko möglich sind, machte BKC-Bereichsleiter Wolfgang Schütte in seinem Vortrag deutlich. Die Empfehlung des Finanzexperten: „Die aktuelle Situation anerkennen und andere Anlageklassen wie Aktien, Mikrofinanzen, Renten, Gold und gegebenenfalls auch Immobilienwerte ins Auge fassen.“

Die mageren Ertragswerte erforderten höhere Anstrengungen: „Ohne aktives Management ist eine akzeptable Rendite nicht zu erwirtschaften.“

Wie sich die Anlageempfehlungen der BKC in den letzten Jahren entwickelt haben, erfuhren die Forumsteilnehmer von Holger Freitag, Abteilungsleiter Vermögensberatung. Deutlich wurde dabei, dass sich die Produkte der Bank für Kirche und Caritas im Vergleich zu anderen Instituten „mehr als wacker geschlagen haben“. Holger Freitag: „Unsere Anlagenempfehlungen in den vergangenen zehn Jahren werden von externen Experten sehr positiv bewertet.“

Den Schlusspunkt setzt André Schettler, der den bankeigenen BKC-Aktienfondsmanagt. Seine Empfehlungen an die Zuhörer: „Einen Investmentplan machen. Dabei Aktien als Langfrist-Anlage berücksichtigen und – ganz wichtig: Sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern bei der Titelauswahl auf Qualität, Bewertung und Dividende achten.“

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