26.08.2016

Junge Forscher unterwegs im Jungferntal

Dortmund-Rahm. Das „projekt gemeinsam“ der Caritas Dortmund hat seit 2014 neue Angebote ins Jungferntal gebracht. „Kino im Café“ oder „Tante Inge“ sind zwei Beispiele, die es ermöglichen, neue Kontakte zu knüpfen und sich in der Nachbarschaft kennenzulernen. Wie kommt das bei den Bewohnerinnen und Bewohnern an? Diese Frage stellen sich nicht nur Projektleiterin Kristina Sobiech und Förderer der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.

Das Seniorenbüro in Huckarde und der Seniorenbeirat verfolgen ebenfalls gespannt die Entwicklungen im Jungferntal. Eine Fragebogen-Aktion wird es diesmal dazu allerdings nicht geben. Stattdessen wurde der Workshop „IntervieWerkstatt“ entwickelt, um eine neue Form der Projektbewertung zu ermöglichen. Die Idee dahinter: Jugendliche befragen ältere Menschen mit einem Interviewleitfaden und finden so heraus, was sich durch das Projekt verändert hat. Auf diese Weise kommen Jung und Alt ins Gespräch, sprechen über das Jungferntal und ihre Freizeitaktivitäten. Das ist eine Bereicherung für beide Seiten.

Gemeinsam mit Dr. Renate Schramek, stellvertretende Direktorin des Fachinstituts Geragogik (FoGera), Serkan Yoldüz und Gabriele Schröter (Mitarbeiter der Jugendfreizeitstätte Rahm), Brigitte Duve (Fachdienst Gemeindecaritas) und Kristina Sobiech fand die „IntervieWerkstatt“ mit zehn Jugendlichen im Alter von 13 bis 25 Jahren statt. Im Anschluss an den Workshop führt jeder Jugendliche in den Sommerferien mehrere Interviews und bringt sie nachher aufs Papier.

Die Motive der Jugendlichen sind sehr unterschiedlich, nahliegend ist die Aufbesserung des Taschengeldes. Aber es geht nicht nur um Geld, sondern auch darum, etwas zu lernen, eine neue Richtung für die Berufswahl einzuschlagen, etwas Gutes zu tun, Pluspunkte bei Bewerbungen zu sammeln und wie eine Teilnehmerin sagt: „Es gibt mir noch mehr Mut, aus mir selbst herauszukommen.“

Die Interviewphase beginnt. Schnell steht fest: Es ist gar nicht so einfach für die „Jungforscher“. Die Nervosität vor dem ersten Interview ist riesig, denn man muss an so vieles denken: Diktiergerät, Leitfaden, Datenschutzformulare und dann noch mit einem fremden Menschen sprechen.

Aber die Jugendlichen werden vor und nach den Interviews von Kristina Sobiech intensiv vorbereitet und begleitet.

Teilnehmerin Nadine (18) freut sich über ihr letztes Interview: „Ich habe mit meinen Nachbarn von früher gesprochen und wurde danach noch zum Mittagessen eingeladen. Das war toll.“ Vielleicht besucht Nadine ihre Nachbarn ja mal wieder – und dann ohne Diktiergerät.

Vier Wochen nach dem Workshop ist das ganze Team begeistert von den Ergebnissen. Zehn Interviews wurden erfolgreich geführt und in Schriftform gebracht. Die Hälfte ist also geschafft.

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