11.01.2017

Hilfe für die Ärmsten

In Suppenküchen erhalten die ärmsten Kinder Essen.

Lennestadt. Menschenunwürdige Verhältnisse in einem Kindergarten einer brasilianischen Kleinstadt waren es, die vor fast 25 Jahren Menschen in Altenhundem bewegten und ihnen den Anstoß zur Hilfe gaben: Der Freundeskreis Pirpirituba wurde im November 1992 gegründet. Das Ziel: Hilfe für die notleidende Bevölkerung und besonders für die zahlreichen Kinder armer Familien in der 10 000-Einwohner-Stadt Pirpirituba im brasilianischen Bundesstaat Paraíba.

Seitdem hat der Freundeskreis viel bewegt. „Unsere derzeitigen Projekte sind ein neuer Kindergarten, die drei Suppenküchen, eine Gesundheitsstation und eine Näherei“, berichtet Gerd Kitscha, stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises.

Beim letzten Besuch des Freundeskreises in Pirpirituba 2013 lernte dieser Pater Demetrio kennen, der infolge der Zusammenschließung von Pfarrgemeinden neuer Ansprechpartner vor Ort ist. „Er hat mit seinen 43 Jahren neuen Schwung in die Gemeinde und unsere Projekte gebracht“, berichtet Gerd Kitscha.

Dank des Engagements von Pater Demetrio wurden die drei Suppenküchen des Freundeskreises renoviert. Anfang vergangenen Jahres nahmen sie mit finanzieller Unterstützung aus dem Sauerland ihre Arbeit wieder auf. Zweimal in der Woche wird dort Essen an die ärmsten Menschen von Pirpirituba ausgegeben. Im vergangenen Jahr konnte im Februar ein neuer Kindergarten eingeweiht werden. Geld dafür war 2014 vom Land Paraíba bewilligt worden. 120 Kinder wurden in den neuen Kindergarten umgesiedelt. Dadurch konnte der vom Freundeskreis Pirpirituba gebaute und 1996 in Anwesenheit einiger Vorstandsmitglieder eingeweihte Kindergarten umfunktioniert werden. Inzwischen befindet sich dort ein Gesundheitszentrum für die Kinder. Zweimal pro Woche sind dort ein Kinderarzt und eine Zahnärztin tätig. Die weiteren Räume werden für Weiterbildung und Gruppenstunden mit den Kindern benutzt.

2015 wurde mithilfe von Pater Demetrio im Nachbarort Sertãozinho eine Genossenschaft gegründet. Frauen aus armen Verhältnissen betreiben dort eine Näherei, wo die sonst arbeitslosen Frauen ein geringes Einkommen erhalten. Es werden Shirts angefertigt und bedruckt. Ebenso werden Messgewänder, Taufkleider und Decken hergestellt und verkauft.

Weiterhin unterstützt der Freundeskreis aus Altenhundem eine Gruppe Jugendlicher mit dem Kauf von Musikins­trumenten. Sie begleiten damit musikalisch den Gottesdienst und helfen im Gegenzug in den Suppenküchen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in Pirpirituba ist die Vermittlung von Patenschaften. Mit einem monatlichen Betrag von 18 Euro können die Paten ein Kind unterstützen. Dabei hilft der Betrag nicht nur dem Patenkind, sondern kommt der gesamten Familie zugute. Zurzeit bestehen 154 Patenschaften. Die Patenkinder werden durch die ehrenamtliche Mitarbeiterin Joselia betreut. Auch nach der Schule können sich die Kinder treffen. Sie bekommen Nachhilfe und können in Gruppen basteln und spielen. „Unsere Hilfe zur Selbsthilfe geht weiter“, sagt Gerd Kitscha, der auf neue Mitglieder hofft. Spenden und Beiträge kommen den Projekten zu 100 Prozent zugute.

Weitere Infos bei Gerd Kitscha, Tel. 0 27 23/41 08 67 oder unter: www.freundeskreis-­pirpirituba.de

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