26.01.2017

Einmal im Tonstudio stehen

Ein Teil der Gruppe mit Markus Kaiser (li.) vom Tonstudio sp-audiolab in Sundern-Hachen. Foto: Privat

Bergkamen. Ein ungewöhnliches Programm stand für die Ehrenamtlichen im Bereich der Jugendarbeit im Pastoralverbund Bergkamen an. Gemeinsam mit Pastor Sebastian Zimmert und Gemeindereferent Markus Brinkmann ging es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Studio sp-audiolab nach Sundern, um ihre eigenen Songs aufzunehmen. „Einmal im Tonstudio stehen, die eigene Stimme mit einem Profi zum Klingen bringen, sie auf CD mit nach Hause zu nehmen – das stand für die Ehrenamtlichen ganz oben auf der Wunschliste“, berichtet Ute Balkenohl, die als Dekanatsreferentin für Jugend und Familie im Dekanat Unna das Wochenende initiierte.

Die Stimme spielt in den Einsatzgebieten der Ehrenamtlichen eine große Rolle: Ob in der Moderation von Gruppenstunden, beim Lesen liturgischer Texte im Gottesdienst oder beim Jugendchor Kolibris. Markus Kaiser begleitete die Jugendlichen und Erwachsenen an dem Tag von der Einführung in den Umgang mit Mikrophonen über die ersten Töne bis hin zum kompletten Lied. Die Blicke im Studio sprachen Bände, wenn wieder eine neue Nuance, eine neue Strahlkraft in der Stimme den Raum erfüllte, die vorher zwar erhofft, aber nicht erwartet war.

Danach wurde im Fotostudio in Arnsberg die Wirkung der eigenen Ausstrahlung getestet. Barbara Anneser kam mit den Ehrenamtlichen zuerst ins Gespräch, wo sie ihre eigenen Stärken, ihre Talente sehen, erst danach ging es vor und hinter die Kamera. Getestet wurde die eigene „Schokoladenseite“, Lichteinfall, Posen, die Blickwinkel, der Raum. Die Gruppe fand zunehmend Gefallen daran, sich selbst vor und hinter der Kamera auszuprobieren, als auch die anderen zu beobachten und herauszufinden, welche Stärken den anderen ausmachen. Ein junger Ehrenamtlicher fand seine Stärke eher hinter der Kamera wieder. „Es hat mich nicht überrascht, dass die Fotografin ihm durchaus eine berufliche Perspektive als Fotograf zutrauen würde“, berichtet Markus Brinkmann weiter, der eine der Gruppen begleitete.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Moderation – Haupthandwerkszeug der Ehrenamtlichen, die vor allem im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit mit wöchentlichen Angeboten tätig sind. Hier wurde der Moderator, seine Präsenz, aber auch die Wahl seiner Worte noch einmal näher unter die Lupe genommen.

Das Dekanat Unna ist gemeinsam mit dem Pastoralverbund Bergkamen der Frage nachgegangen, wie die Inhalte des Zukunftsbildes auch im Bereich der katholischen Jugendarbeit praxisnah und zielgruppengerecht umgesetzt werden können. Ute Balkenohl berichtet: „Wir als Dekanat glauben, dass eine große Stärke der Jugendarbeit die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind, die mit viel persönlichem Engagement, Zeit und ihren Fähigkeiten, ihrem Wissen und ihren Visionen die Jugendarbeit vielfältig gestalten. Diesen Ansatz gibt es auch im Zukunftsbild. Im Zukunftsbild wird explizit darauf hingewiesen, dass das Erzbistum Paderborn „in Menschen (investiert), die ihre Gaben, Interessen und Talente kennenlernen und fruchtbringend einsetzen wollen [] Leitend für die Pastoral ist also die Frage: Welche Gaben schenkt Gott konkreten Personen und damit der Kirche, und wie können diese Gaben zur Entfaltung kommen?“ Die Ergebnisse des Wochenendes können sich sehen und hören lassen – und eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen. Dass das Wochenende erfolgreich war, fasst ein Teilnehmer in seiner Auswertung zusammen: „In diesem Fall kann man von der katholischen Kirche als Talentförderer sprechen. Super!“

Gefördert wurde das Projekt maßgeblich durch den Fonds „Neue Projekte“ des Erzbistums Paderborn, der mit dem Fonds neue Projekte fördern möchte, die in der derzeitigen Umbruchsituation im Sinne des Zukunftsbildes neue Wege gehen wollen.

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